Wer nicht spickt, hat ein positiveres Menschenbild
"Menschen, die nicht spicken, haben ein positiveres Bild von anderen", erklärt Sara Staats von der Ohio State University, eine der Autorinnen der Studie. "Sie sehen keinen großen Unterschied zwischen sich selbst und anderen. Diejenigen hingegen, die schummeln, nehmen an, dass andere noch viel viel öfter und viel häufiger schummeln als sie selbst. Das dient ihnen in gewisser Weise als Rechtfertigung."
Spicken und Abschreiben ist nicht nur in der Schule gang und gäbe, sondern auch in der Universität. Frühere Forschungen gehen von bis zu 80 Prozent gelegentlichen oder notorischen Spickern aus. Die Wissenschaftlerinnen der Ohio State University haben über 400 Studierende nicht nur nach ihrem bisherigen Spick-Verhalten, sondern auch nach ihrem geplanten zukünftigen Verhalten befragt. 47 Prozent der Befragten waren sich sicher, dass sie in Zukunft nicht spicken würden. Von den übrigen Studierenden waren knapp 30 Prozent unentschieden. Die Forscherinnen vergleichen sie mit den Wechselwählern in der Politik und sehen bei dieser Gruppe noch Potenzial, um sie vom Schummeln generell abzubringen.