Weltrekord: Elektro-Auto fährt über 1000 Kilometer ohne Nachladen
Für diesen neuen Weltrekord musste der "Mira EV" allerdings mit 8320 zylindrischen Laptop-Batterien ausgestattet werden. Diese Menge an Lithium-Ionen-Akkus schlägt bei einem Stückpreis von 20 Euro allein mit über 166.000 Euro zu Buche. So zeigt dieser Versuch, dass Elektroantriebe auch bei der Reichweite mit klassichen Verbrennungsmotoren mithalten können. Doch wettbewerbsfähig sind solche Fahrzeuge gegenüber sparsamen Diesel-Autos, die heute schon weniger als drei Liter auf 100 Kilometer verbrauchen, nicht.
Trotz der hohen Kosten für ein Elektroauto hält die Bundesregierung an ihrem Ziel fest, in zehn Jahren eine Million E-Mobile auf die deutschen Straßen zu bringen. Erst vor wenigen Wochen wurde dazu die Nationale Plattform Elektromobilität ins Leben gerufen. Um den Preisunterschied von etwa 10.000 Euro zu einem vergleichbaren Fahrzeug mit Verbrennungsmotor zu verringern, werden bereits Förderprämien diskutiert. Allerdings stoßen diese auf großen Widerstand innerhalb der Regierungskoalition. So lehnte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüdele Kaufprämien ab. Eine künstliche Nachfrage zu entfachen, sei nicht die Lösung.
Eine Verbreitung von E-Mobilen wird wegen der geringen Reichweite zuerst im Stadtverkehr erwartet. Doch hier konkurriert die Elektromobilität direkt mit zukunftweisenderen Mobilitätskonzepten mit einem gut ausgebauten Öffentlichen Nahverkehr, Car-Sharing-Angeboten und einer steigenden Bereitschaft zum klimafreundlichen Fahrradfahren. Es besteht das Risiko, dass mit Hilfe der Elektroautos länger als nötig am eher antiquierten Konzept des Individualverkehrs festgehalten wird. Dennoch besteht mit Hoffnung, dass das Speicherproblem mit neuen Konzepten für Lithium-Ionen-Akkus in den kommenden Jahren kleiner werden könnte. Sowohl Batterien mit Lithiumeisenphosphat als auch Lihtium-Luft-Batterien zeigten im Labor bereits viel versprechende Speicherkapazitäten.