Wasser in Öl in Wasser
"Die große Herausforderung war, solche Doppel-Emulsion-Tropfen mit Größen unterhalb von 100 Nanometern stabil herzustellen", sagt Timothy Deming vom California NanoSystems Institute. Der Schritt gelang mit Silikonöl und organischen Polypeptiden, in denen sich stabilisierenden Wasserstoffbrückenbindungen aufbauten. Um die Doppeltröpfchen gleichmäßig in Wasser zu verteilen, setzten die Forscher diese Flüssigkeiten für zehn Sekunden hochfrequenter Ultraschallstrahlung aus. Unter dem Mikroskop erkannten sie, dass sich innerhalb der Öltropfen kleine, nur etwa 100 Nanometer messende Wassertröpfchen befanden.
Diese pfiffige Kombination aus emulgierten doppelten Öl-Wasser-Tropfen könnte für zukünftige Krebstherapien angewendet werden. Denn es lassen sich prinzipiell gleichzeitig wasser- und öllösliche Substanzen in einem einzigen Doppeltropfen einschließen. Damit könnten direkt mehrere Wirkstoffe auf Krebszellen wirken und diese effizienter abtöten.
Bis es soweit ist, sind jedoch zahlreiche weitere Versuche nötig. Denn auch mit einer heilenden Fracht müssten die Tropfen stabil genug bleiben, um erst am Tumor selbst die Arzneien freizusetzen. Deming und Kollegen wollen nun überprüfen, ob sie ihre Nanotropfen auch in Zellen einschleusen können. "So viel versprechend diese Doppeltropfen sind, gibt es noch viele Hürden zu überwinden", sagt der Nanoforscher.