Warum Achselschweiß stinkt

„Unsere Arbeit hat zum Verständnis der biochemischen Prozesse beigetragen, die an der Erzeugung von Körpergeruch beteiligt sind“, sagte Daniel Bawdon aus dem Labor von Gavin Thomas an der University of York. Zusammen mit Forschern des Unilever-Konzerns identifizierten die beiden Biologen zunächst sämtliche Arten von Staphylokokken und Corynebakterien aus Hautproben der Achselhöhle. Die mehr als 150 Spezies wurden dann darauf getestet, ob sie schwefelhaltige Schweißbestandteile aufnehmen und daraus übelriechende Abbauprodukte erzeugen können. Als stärkste Produzenten solcher Stoffe erwiesen sich Staphylococcus hominis und zwei andere Staphylococcus-Arten.
Die Fähigkeit, durch Abbau von Schweißbestandteilen stinkende Stoffe freizusetzen, ließ sich auf eine Gruppe von Genen zurückführen. Das bestätigten die Forscher, indem sie diese Gene in E. coli-Bakterien einschleusten. Die genetisch veränderten Mikroben produzierten dann aus dem Schweiß dieselben schwefelhaltigen Alkohole wie die Hautbakterien. „Wir waren überrascht, dass dieser Prozess der Erzeugung von Körpergeruch auf eine so geringe Zahl der vielen Bakterienarten in der Achselhöhle zurückzuführen ist“, sagte Bawdon. Nachdem die beteiligten Gene und Enzyme bekannt sind, kann nun gezielt nach Hemmstoffen gesucht werden, die die Enzyme und damit die Geruchsbildung blockieren. Im Gegensatz zu den heute verfügbaren Deodorants würden dadurch keine unbeteiligten Hautbakterien geschädigt, so dass deren Schutzfunktion für die Haut erhalten bliebe.
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