Vitamin D schützt Kinder vor Infektionen

Je höher der Vitamin D-Blutspiegel von Neugeborenen, desto geringer die Gefahr von Atemwegsinfektionen
Boston (USA) - Vitamin D sorgt nicht nur für gesunde Knochen, sondern ist auch wichtig für das Immunsystem. Das bestätigt jetzt eine amerikanische Studie zum Risiko von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen und Kleinkindern. Je höher der Vitamin D-Spiegel im Blut der Neugeborenen, desto geringer war die Infektionsgefahr in den ersten Lebensmonaten. Ein ähnlicher Zusammenhang bestand für die Wahrscheinlichkeit von Atemproblemen bis zum Alter von fünf Jahren. Eine Beziehung zwischen dem Vitamin D-Spiegel und dem Asthmarisiko ließ sich dagegen nicht nachweisen, schreiben die Forscher im Fachblatt "Pediatrics".

Auch wenn ein Vitamin D-Mangel als Ursache für Asthma keine Rolle spielen sollte, könnte er doch die Symptome der Krankheit verstärken. "Atemwegsinfektionen sind die häufigste Ursache für verstärkte Asthmaanfälle. Vorbeugende Vitamin D-Präparate könnten hier hilfreich sein - insbesondere im Herbst und im Winter, wenn der Vitamin D-Spiegel sinkt", sagt Carlos Camargo vom Massachusetts General Hospital in Boston, der Leiter der Studie. Vitamin D entsteht durch Einwirkung der Sonnenstrahlung in der Haut. Daher ist die Produktion abhängig vom Aufenthalt im Freien und der Sonnenscheindauer. Frühere Studien hatten gezeigt, dass Kleinkinder seltener unter Atemproblemen litten, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft Vitamin D-Präparate eingenommen hatten.

Für die neue Studie bestimmten die Forscher die Vitamin D-Spiegel im Nabelschnurblut von 922 Neugeborenen. Nach 3 und 15 Monaten und dann jährlich gaben die Mütter Auskunft über Atemwegserkrankungen ihres Kindes. Bei mehr als 20 Prozent der Kinder lag der Vitamin D-Wert unter 25 nmol/l. Für sie war das Risiko, bis zum dritten Lebensmonat an einer Atemwegsinfektion zu erkranken, doppelt so groß wie für Kinder mit einem Vitamin D-Spiegel von über 75 nmol/l. Bis zum fünften Lebensjahr war das Risiko, unter Atemproblemen zu leiden, umso höher, je niedriger der Vitamin D-Wert im Nabelschnurblut war. Ein Zusammenhang zwischen Vitamin D-Spiegel und Asthmadiagnose ergab sich nicht. Für die statistische Auswertung wurden der Einfluss der Jahreszeiten und weitere mögliche Faktoren berücksichtigt. Ob die Einnahme von Vitamin D-Präparaten die Symptome von Asthmapatienten lindern kann, soll eine weitere Studie zeigen.

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Quelle: "Cord-Blood 25-Hydroxyvitamin D Levels and Risk of Respiratory Infection, Wheezing, and Asthma", Carlos A. Camargo Jr et al.; Pediatrics, Online-Publikation, doi 10.1542/peds.2010-0442


 

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