Vitamin D schützt Kinder vor Infektionen
Auch wenn ein Vitamin D-Mangel als Ursache für Asthma keine Rolle spielen sollte, könnte er doch die Symptome der Krankheit verstärken. "Atemwegsinfektionen sind die häufigste Ursache für verstärkte Asthmaanfälle. Vorbeugende Vitamin D-Präparate könnten hier hilfreich sein - insbesondere im Herbst und im Winter, wenn der Vitamin D-Spiegel sinkt", sagt Carlos Camargo vom Massachusetts General Hospital in Boston, der Leiter der Studie. Vitamin D entsteht durch Einwirkung der Sonnenstrahlung in der Haut. Daher ist die Produktion abhängig vom Aufenthalt im Freien und der Sonnenscheindauer. Frühere Studien hatten gezeigt, dass Kleinkinder seltener unter Atemproblemen litten, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft Vitamin D-Präparate eingenommen hatten.
Für die neue Studie bestimmten die Forscher die Vitamin D-Spiegel im Nabelschnurblut von 922 Neugeborenen. Nach 3 und 15 Monaten und dann jährlich gaben die Mütter Auskunft über Atemwegserkrankungen ihres Kindes. Bei mehr als 20 Prozent der Kinder lag der Vitamin D-Wert unter 25 nmol/l. Für sie war das Risiko, bis zum dritten Lebensmonat an einer Atemwegsinfektion zu erkranken, doppelt so groß wie für Kinder mit einem Vitamin D-Spiegel von über 75 nmol/l. Bis zum fünften Lebensjahr war das Risiko, unter Atemproblemen zu leiden, umso höher, je niedriger der Vitamin D-Wert im Nabelschnurblut war. Ein Zusammenhang zwischen Vitamin D-Spiegel und Asthmadiagnose ergab sich nicht. Für die statistische Auswertung wurden der Einfluss der Jahreszeiten und weitere mögliche Faktoren berücksichtigt. Ob die Einnahme von Vitamin D-Präparaten die Symptome von Asthmapatienten lindern kann, soll eine weitere Studie zeigen.