Viel Fernsehen verringert Spermienkonzentration
„Wir wissen nur sehr wenig darüber, wie der Lebensstil die Spermaqualität und die männliche Zeugungsfähigkeit beeinflussen kann“, erläutert Audrey Jane Gaskins vom Department of Nutrition an der Harvard School of Public Health in Boston, die Erstautorin der Studie. „Daher ist es wirklich spannend, zwei potenziell beeinflussbare Faktoren zu finden, die einen so großen Einfluss auf die Spermienzahl zu haben scheinen.“ Gaskins und ihre Kollegen hatten die Spermaqualität von 189 Männern im Alter zwischen 18 und 22 Jahren analysiert. Außerdem fragten sie danach, wie viele Stunden sie in den vergangenen drei Monaten Sport getrieben hatten, sowie nach den Fernsehgewohnheiten. Auch beachteten die Forscher andere mögliche Einflussfaktoren wie Ernährung, Gewicht, Stress oder Rauchgewohnheiten.
Es zeigte sich: Diejenigen, die mit 15 und mehr Stunden moderaten oder intensiven Sports pro Woche am meisten Bewegung bekamen, hatten eine um 73 Prozent höhere Spermienzahl als diejenigen, die mit weniger als 5 Stunden am wenigsten körperlich aktiv waren. Leichter Sport hatte allerdings keine Auswirkungen auf die Spermienkonzentration. Ausschweifender TV-Konsum dagegen sehr wohl – er minderte die Spermienzahl. Wer wöchentlich 20 Stunden und mehr vor dem Fernseher verbrachte, hatte eine Spermienzahl, die um 44 Prozent geringer war als die derer, die am wenigsten fernsahen. „Die Mehrheit bisheriger Studien zu körperlicher Aktivität und Spermaqualität hat sich auf professionelle Marathonläufer und Radfahrer konzentriert“, sagt Seniorautor Jorge Chavarro. „Diese erreichen Aktivitätsgrade, an die die meisten Menschen auf der Welt nicht herankommen. Wir konnten einen Bereich physischer Aktivität untersuchen, der für die Männer in der allgemeinen Bevölkerung viel bedeutsamer ist.“
Walnüsse machen Spermien fit
Viel Fett - wenig Spermien
Täglich Sex - bessere Spermienqualität