Viel Fernsehen macht das Leben kürzer
"Wir nutzten zwar australische Daten, doch die Effekte in anderen industrialisierten und sich entwickelnden Ländern sind wahrscheinlich vergleichbar", schreibt das Team um J. Lennert Veerman. Es hatte für den Zusammenhang von TV-Konsum und Tod auf die Analysen der bereits früher veröffentlichten "Australian Diabetes, Obesity and Lifestyle Study" (AusDiab) zurückgegriffen, die ab 1999 mehr als 11.000 repräsentativ ausgewählte Australier über 25 Jahre zu ihrem Lebensstil befragt hatte. Dies kombinierten die Forscher in einem Risiko-Lebenszeit-Modell mit den staatlichen australischen Bevölkerungs- und Todesfallzahlen von 2008. Daraus schätzten sie, dass australische Erwachsene ab 25 mehr als 9,8 Milliarden Stunden im Jahr vor dem Fernseher verbringen - im Schnitt 1-2 Stunden pro Tag. Gleichzeitig berechneten sie die Todesfälle.
"Im Schnitt senkt jede einzelne Fernsehstunde, die man ab dem Alter von 25 Jahren geschaut hat, die Lebenserwartung des Zuschauers um 21,8 Minuten", schreiben die Forscher. Für die Vielgucker ergab die Studie eine kürzere Lebensspanne von 4,8 Jahren, verglichen mit jenen, die gar kein TV oder Video konsumierten. Damit hat das Fernsehschauen einen ähnlich negativen Effekt auf die Gesundheit wie andere sogenannte Lifestyle-Faktoren, etwa das Rauchen.
doi:10.1136/bjsm.2011.085662