Videospiele beeinflussen Arbeitsroutinen

Schnell, aber schludrig oder gewissenhaft, aber langsam: Videospiele wirken sich je nach Art unterschiedlich auf das Herangehen an Arbeitsaufgaben aus
Norton (USA) - Die Beschäftigung mit Videospielen beeinflusst die Art und Weise, wie jemand alltägliche Aufgaben erledigt. Dies haben jetzt amerikanische Forscher in Experimenten festgestellt, die sie in der Fachzeitschrift "Perception" beschreiben. Je nach Art bewirkt ein Videospiel beim Spieler, ob er anschließend seine Arbeit schnell, aber schludrig oder gewissenhaft, aber langsam erledigt.

Ihre Versuchspersonen teilten Rolf Nelson und Ian Strachan vom Wheaton College in zwei Gruppen auf: Die einen sollten ein Ego-Shooter-Spiel ("Unreal Tournament") spielen, die anderen ein Strategiespiel ("Portal"). Vor und nach der Videospiel-Sitzung sollten die Teilnehmer Aufgaben lösen, in denen es sowohl um Sorgfalt als auch um Schnelligkeit ging. "Die Personen, die das Ego-Shooter-Spiel gespielt hatten, erledigten die geforderten Aufgaben schneller, aber um den Preis einer geringeren Gewissenhaftigkeit", erklärt Nelson. "Diejenigen, die das Strategiespiel gespielt hatten, lösten die Aufgaben gewissenhafter, aber dafür langsamer."

Die Studie von Nelson und Strachan ist eine der wenigen, die die Auswirkung verschiedener Videospiel-Genres auf die Erledigung von Aufgaben untersucht. Bisherige Forschungen haben vor allem den Unterschied zwischen Spielern und Nicht-Spielern thematisiert.

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Quelle: "Action and puzzle video games prime different speed/accuracy tradeoffs", Rolf A. Nelson, Ian Strachan; Perception, Volume 38 (2009), Issue 11, S. 1678-1687


 

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