Verkehr kann Herzinfarkt auslösen

Kurz nach der Teilnahme am Straßenverkehr steigt das Infarktrisiko an
Palm Harbor (USA) - Straßenverkehr kann womöglich gefährlich fürs Herz werden. Eine deutsche Studie erhärtet diesen Verdacht: Wer einen Herzinfarkt erleidet, hat nicht selten kurze Zeit vorher am Straßenverkehr teilgenommen. Herzinfarkt-Patienten waren in der Stunde vor dem Vorfall häufig mit Auto, Fahrrad oder auch öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen. Auch sechs Stunden nach der Teilnahme am Straßenverkehr konnten die Forscher noch eine leicht erhöhte Chance für einen Infarkt beobachten. Am stärksten betroffen scheinen Frauen, ältere Männer, Arbeitslose und Risikogruppen wie zum Beispiel Angina-Patienten, berichteten sie auf einer Jahrestagung der American Heart Association in Palm Harbor. Die genauen Zusammenhänge lassen sich aus ihrer Untersuchung allerdings nicht ausmachen. Die Forscher vermuten etwa Abgase, schlechte Luft und Stress als mögliche Faktoren.

"In starkem Verkehr mit dem Auto oder Rad zu fahren, beinhaltet für Personen, die bereits ein erhöhtes Risiko haben, ein zusätzliches Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden", erläuterte Annette Peters vom Institut für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München. "Nun ist es wichtig herauszufinden, was dahinter steckt, Luftverschmutzung, Stress oder beides." Die Forscher hatten knapp 1500 Herzinfarkt-Patienten im Alter von durchschnittlich 60 Jahren befragt und Daten zu möglichen Auslösern des Vorfalls gesammelt. Die Probanden kannten Datum und Zeit des Infarkts und machten Angaben dazu, was sie an diesem Tag gemacht hatten, wo sie gewesen waren und welche Art Transportmittel sie genutzt hatten.

Etwa acht Prozent der Herzinfarkte ließen sich mit der Teilnahme am Straßenverkehr in Verbindung bringen, fanden die Forscher. "Es ist nur einer der Faktoren, aber es ist eine nicht unwesentliche Zahl", so Peters. In weiteren Studien wollen die Wissenschaftler die zugrunde liegenden Ursachen weiter untersuchen. So beobachten sie etwa gesunde Freiwillige mithilfe mobiler Aufzeichnungsgeräte, welche im Alltag der Probanden Daten zur Herzfunktion, Luftverschmutzung und Lärmbelastung sammeln.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: American Heart Association


 

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