Uralt: Älteste versunkene Stadt schon in der Jungsteinzeit bewohnt

"Diese Stätte ist insofern einzigartig, als wir hier einen kompletten Stadtgrundriss haben mit den Hauptstraßen und Gebäuden, den Höfen, den Felsgräbern und den religiösen Stätten - alles deutlich am Meeresboden erkennbar", erklärt Jon Henderson von der University of Nottingham. "Auch als Hafensiedlung ist die Stadt sehr interessant und gibt Aufschluss darüber, wie der Seehandel in der Bronzezeit organisiert war." Unter der Leitung von Elias Spondylis vom Ephorat für Unterwasser-Altertumsforschung in Athen und Jon Henderson von der University of Nottingham soll Pavlopetri in den nächsten fünf Jahren daraufhin untersucht werden, wie groß die besiedelte Fläche wirklich war, wofür sie hauptsächlich genutzt wurde und wie die Stadt untergegangen ist.
Einige bedeutende Entdeckungen haben die Forscher schon in diesem Sommer gemacht. So fanden sie Überreste eines Baus, der ein so genanntes Mégaron gewesen sein könnte, eine große, rechteckige Halle, die aus der frühen Bronzezeit stammt. Außerdem entdeckten sie neue Gebäude, die sich über 150 Meter erstreckten, darunter eine Säulenkrypta, die die erste ihrer Art überhaupt in Griechenland darstellt. "Dies sind seltene Funde und sie sind auch deshalb so bedeutend, weil diese im Meer versunkene Stadt ja nie wieder besiedelt worden ist und insofern gleichsam einen eingefrorenen Moment der Vergangenheit darstellt", erklärt Spondylis. Außerdem fanden die Forscher eine einzigartige Sammlung von Keramik-Geschirr, das aus allen Epochen vom Ende der Jungsteinzeit (Mitte des 4. Jahrtausends) bis zum Ende der Spätbronzezeit (1100 vor Christus) stammt und somit das hohe Alter dieser versunkenen Stadt belegt.