Überraschender Fund: Riesensaurier mit Federkleid
„Möglicherweise waren Federn – zumindest unter den fleischfressenden Dinosauriern – viel verbreiteter, als die meisten Wissenschaftler noch vor ein paar Jahren vermutet hatten“, sagt Erstautor Xing Xu von der Chinese Academy of Sciences in Peking. Die bislang bekannten federtragenden Echsen waren jedoch deutlich kleiner als der neue Fund. Yutyrannus war etwa 40-mal schwerer als Beipiaosaurus, der größte der bisher entdeckten gefiederten Saurier. In Analogie zu den Säugetieren hatte man geglaubt, dass mit zunehmender Körpergröße ein wärmendes Gefieder weniger nützlich wird. Vielmehr wachse für sehr große Tiere die Gefahr einer Überhitzung des Körpers – zumal in einem warmen Klima. Die Forscher erklären das Federkleid des Riesensauriers damit, dass zu dessen Lebzeiten in der Unterkreide vor 125 Millionen Jahren die durchschnittliche Jahrestemperatur am Fundort nur 10 Grad Celsius betrug. Für die spätere Kreidezeit schätzt man die Temperatur auf 18 Grad. So war Tyrannosaurus rex, der in der wärmeren Periode bis vor 65 Millionen Jahren lebte, wahrscheinlich entweder gar nicht oder nur spärlich behaart.
Neben den Überresten eines erwachsenen Exemplars von Yutyrannus huali fanden die Forscher die Skelette zweier Jungtiere. Ob die gesamte Körperoberfläche der Saurier befiedert war, ließ sich aus den Funden nicht sicher feststellen. Daher sei es nicht ausgeschlossen, so die Autoren, dass nur einige Körperteile mit Federn versehen waren und diese vielleicht lediglich der visuellen Kommunikation, beispielsweise bei der Balz, gedient haben könnten.