Tundra-Brände zerstören riesige Kohlenstoff-Speicher

"Die Frequenz der Tundra-Brände nehmen zu, mit wahrscheinlichen Folgen für die globale Erwärmung", sagt Syndonia Bret-Harte vom Institute of Arctic Biology der Universität Alaska in Fairbanks. Bereits im Juli 2007 begann das Großfeuer während eines Gewitters und hielt wegen des ungewöhnlich trockenen Sommers bis zum September an. Isotopen-Analysen der Brandschwaden zeigten, dass die schwelende Glut im Boden einen Kohlenstoff-Speicher vernichtete, der sich über 50 Jahre langsam gebildet hatte. Zudem verlor die Region mit dem Brand eine isolierende Bodenschicht, die das Abtauen des Permafrostbodens verhindert.
Tundra-Brände könnten daher auf zweifache Weise die Erderwärmung beschleunigen. Einerseits gelangt in den Böden dauerhaft gespeicherter Kohlenstoff in die Atmosphäre - andererseits könnte der Permafrostboden abtauen und dabei das klimaschädliche Methangas freisetzen. "Diese Brände könnten radikal und sehr schnell einen Anstieg der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre verursachen", sagt Michelle Mack von der University of Florida, die an dieser Studie beteiligt war.
Unter den arktischen Bedingungen in Alaska braucht eine Tundra-Landschaft etwa 80 bis 150 Jahre, um sich vollständig von einem Großbrand zu erholen. Käme es laut Forscherin Bret-Harte nun alle zehn Jahre zu einem Tundra-Brand, würde diese für das globale Klima bedeutende Landschaft dauerhaft zerstört werden.