Test verrät Fahrtüchtigkeit von Alzheimerpatienten

Leistungen jenseits der Straße geben Aufschluss über das Fahrvermögen in der Praxis
Iowa City (USA) - Eine Reihe bestimmter Tests könnte Ärzten künftig helfen, die Fahrtüchtigkeit von Alzheimerpatienten besser einschätzen zu können. Eine Kombination von Aufgaben zu Motorik, Sehen, Wahrnehmung und Gedächtnis sagt zuverlässig voraus, wie viele Fehler jemand in der Fahrpraxis macht. Das zeigt eine Studie amerikanischer Forscher, über die sie im Fachblatt "Neurology" berichten.

"Das Ziel ist es, Unfälle zu verhindern, dabei aber immer noch die Rechte des Patienten und seine Freiheit und Mobilität zu maximieren", erklärt Jeffrey D. Dawson von der University of Iowa. "Indem wir die Fahrerleistung in Tests zu Gedächtnis, Sehen und Motorik jenseits der Straße messen, sind wir möglicherweise in der Lage, eine standardisierte Beurteilung der Fahrtüchtigkeit einer Person und zu entwickeln." Dawson und seine Kollegen hatten 40 Autofahrer mit Alzheimer und 115 ältere Fahrer ohne diese Diagnose eine Reihe neuropsychologischer Tests durchlaufen lassen. Sie bestimmten nicht nur kognitive Leistungen wie Gedächtnis und Wahrnehmung, sondern auch Bewegungs- und Sehvermögen der Teilnehmer. Außerdem fuhren die Probanden eine Strecke von gut 50 Kilometern durch die Stadt und über Land. Die Fahrleistung wurde dabei auf Video aufgezeichnet und anschließend von einem Experten bewertet.

Die Ergebnisse der neuropsychologischen Tests ließen eindeutige Schlüsse auf das Fahrvermögen zu: Alzheimerpatienten mit besseren Testwerten schnitten auch in der Fahrpraxis besser ab, so die Forscher. Im Schnitt machten Fahrer mit Alzheimer 42 Sicherheitsfehler, während in der Vergleichsgruppe nur rund 33 passierten. Der häufigste Fehler war das Nichthalten der Fahrspur. Für jeweils fünf Jahre, die ein Teilnehmer älter war, stieg die Zahl der Sicherheitsfehler um 2,5 an, stellten Dawson und seine Kollegen außerdem fest. Dies galt unabhängig davon, ob jemand Alzheimer hatte oder nicht.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: "Predictors of driving safety in early Alzheimer disease", J.D. Dawson et al.; Neurology (Vol. 72, S. 521)


 

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