Teenager-Pärchen streiten anders
„Heranwachsende, die in der Lage waren, ihre Konflikte besser zu lösen und zu überwinden, hatten keine höhere Wahrscheinlichkeit für eine längere Beziehung“, sagt Thao Ha. Die Forscherin und ihre Kollegen von der Radboud Universiteit Nijmegen hatten die Beziehungen von 80 Teenager-Paaren in einem Durchschnittsalter von 15,5 Jahren verfolgt: Zum Startzeitpunkt und jeweils am Ende der darauf folgenden drei Jahre mussten die Jugendlichen einen Fragebogen bezüglich ihrer Konflikte ausfüllen. Außerdem wurden sie während einer Diskussion beobachtet. Mögliche Streitpunkte waren unter anderem Unpünktlichkeit, Eifersucht, Abneigung gegenüber Freunden oder Untreue.
Laut der Studie wollen die Jugendlichen in ihren Beziehungen Intimität erfahren, Leidenschaft und Anziehung. Dass es vielen Teenagern dabei mehr um eine gute Zeit und weniger um ein langfristiges Engagement geht, lässt sich auch aus folgenden Zahlen ablesen: Ein Jahr nach Start der Studie hatte sich bereits über die Hälfte der Paare getrennt, nach zwei Jahren zwei Drittel und nach drei Jahren 85 Prozent. Dagegen erfahren Erwachsene eher eine Befriedigung, wenn sie im täglichen Leben ihre Langzeit-Ziele erreichen können, so die Forscher. Daher wird es dann auch wichtiger, dass Streitpunkte zufriedenstellend gelöst werden. Ist das nicht der Fall, kochen die Konflikte immer wieder hoch, die Frustration nimmt zu – und am Ende ist die Beziehung zerstört.