Tauchen macht Papier und Stoffe leitfähig

„Die leitfähigen Papiere und Fäden können in elektrischen Schaltungen für flexible und tragbare elektronische Bauteile genutzt werden“, schreiben Hye Moon Lee vom Korea Institute of Materials Science, Seung Hwan Ko vom Korea Advanced Institute of Science and Technology und Kollegen. Die Forscher testeten das Durchtränken von Stoff- und Papierfasern, weil deren unruhige Oberfläche bei herkömmlichen Techniken – Bedampfen oder Bedrucken – einen lückenlosen Überzug schwierig machen. So behandelten sie die Faser zunächst mit einer Katalysatorlösung auf Titanbasis, bevor sie sie in die Lösung einer Aluminiumhydrid-Verbindung tauchten. Diese wandelt sich daraufhin zu reinen Aluminiumteilchen, die dicht an dicht die Faser komplett durchziehen. Dank des Katalysators geschieht das Umwandeln sogar bei Raumtemperatur, was den gesamten Vorgang deutlich einfacher und preiswerter macht als übliche Beschichtungstechniken.
Flexibel bleiben die getauchten Papiere und Stoffe trotz der Behandlung, was sie vielfältig einsetzbar macht: Rollen, Biegen und Falten ist ebenso möglich wie ein gezieltes Zuschneiden, so die Forscher, und auch das Vernähen oder Aufkleben schadet der elektrischen Leitfähigkeit nicht. So eignen sie sich für ein breites Einsatzspektrum, von Medizin-, Schutz- oder Sportkleidung mit integrierten Sensoren bis zu Freizeitklamotten mit eingebautem Telefon oder Musikgerät. Die papierne Variante hingegen lässt sich in „intelligenten“ Gebäuden und in Sicherheitstechnik verarbeiten.