Süße Lebensmittel erhöhen Blutfettwerte

Ein hoher Konsum von Zuckeraustauschstoffen, die Softdrinks und anderen Lebensmitteln zugesetzt sind, ist mit einem erhöhten Risiko für Gefäßkrankheiten verbunden
Atlanta (USA) - Nicht nur fettreiche Nahrung, auch gesüßte Lebensmittel schädigen Herz und Blutgefäße. Speisen und Getränke mit hohem Zuckerzusatz sorgen offenbar für schlechtere Blutfettwerte, berichten amerikanische Forscher. Sie untersuchten sie den Effekt von kalorienhaltigen Zuckeraustauschstoffen, die industriell hergestellten Lebensmitteln häufig zugesetzt werden, auf die Gesundheit der Blutgefäße. Wahrscheinlich ließe sich das Risiko von Herz- und Gefäßkrankheiten verringern, wenn man den Konsum solcher Speisen einschränkt, schreiben die Wissenschaftler im "Journal of the American Medical Association (JAMA)". In der Studie ging es nicht um Süßstoffe wie Saccharin, deren Kaloriengehalt sehr gering ist.

"So wie Speisen mit hohem Fettgehalt den Blutspiegel von Triglyceriden und Cholesterin erhöhen, kann sich auch ein hoher Zuckerkonsum in ähnlicher Weise auf diese Lipide auswirken", sagt Miriam Vos von der Emory University in Atlanta. Sie und ihre Kollegen prüften jetzt erstmals einen Zusammenhang zwischen dem Spiegel verschiedener Blutfette und dem Konsum industriell hergestellter Lebensmittel, denen kalorienhaltige Zuckerersatzstoffe wie Fruktose, Sorbit oder Xylit zugesetzt sind. Im Durchschnitt nahmen die mehr als 6000 an der Studie beteiligten US-amerikanischen Probanden täglich 21 Teelöffel solcher Zucker zu sich, was 359 Kalorien und knapp 16 Prozent der Gesamtkalorienzufuhr entsprach. Unberücksichtigt blieb die Aufnahme von Obst und Fruchtsäften mit natürlichem Zuckergehalt.

Im Untersuchungszeitraum von 1999 bis 2006 stellte sich heraus, dass ein hoher Konsum gesüßter Lebensmittel mit einem hohen Triglyceridspiegel und einem geringen Wert für "gutes" HDL-Cholesterin gekoppelt war. Der Unterschied im HDL-Cholesterinwert zwischen den Probanden mit dem geringsten und höchsten Verzehr von zugesetzten Zuckerersatzstoffen betrug bis zu 300 Prozent. Ein überhöhter Konsum von Speisen und Getränken mit zugesetzten Zuckern lasse sich leicht vermeiden, da diese Inhaltsstoffe angegeben sind, schreiben die Forscher. Den Nachweis eines direkten, ursächlichen Zusammenhangs müssten nun weitere Studien erbringen, die prüfen, ob eine Verringerung der Zuckerzufuhr erhöhte Blutfettwerte wieder senken kann.

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Quelle: "Caloric Sweetener Consumption and Dyslipidemia Among US Adults", Jean A. Welsh et al.; Journal of the American Medical Association (JAMA), Vol. 303(15), p. 1490


 

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