Studie bestätigt Zusammenhang zwischen Parodontitis und Krebsrisiko
"Es ergab sich ein Zusammenhang zwischen Parodontitis und einer kleinen, aber signifikanten Zunahme des Gesamtkrebsrisikos, auch für diejenigen, die nie geraucht hatten", erklären die Forscher um Dominique Michaud vom Imperial College London. Für ihre Studie werteten sie Fragebögen von etwa 48.000 Männern im Alter zwischen 40 und 75 Jahren aus, die Angaben über ihre Parodontitis- und Krebserkrankungen gemacht hatten. Im Zeitraum von 18 Jahren erkrankten 5720 Personen an Krebs, wobei nicht-aggressive Formen von Haut- und Prostatakrebs nicht mitgezählt wurden. Für alle Probanden, bei denen eine Parodontitis auch das Knochengewebe geschädigt hatte, stieg das generelle Krebsrisiko um 14 Prozent, bei den Nichtrauchern um 21 Prozent. Die Erkrankungswahrscheinlichkeit für Nieren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs nahm bei diesen Männern sogar um 49 bzw. 54 Prozent zu.
Eine chronische Zahnbettinfektion löst Entzündungsreaktionen aus, die sich in verschiedenen anderen Körperregionen negativ auswirken können. Ob aber ein direkter ursächlicher Zusammenhang mit der Entstehung von Krebserkrankungen besteht, oder ob beides, Parodontitis und Krebs, Folgen eines geschwächten Immunsystems sind, müssen weitere Studien zeigen.