Studie: Schwimmende Windkraftanlagen sind machbar

"Die meisten Experten sind sich einig, dass die Aktivitäten der Offshore-Windindustrie in der nahen Zukunft beträchtlich ansteigen werden. Fest verankerte Windkraftanlagen sind beschränkt auf Wassertiefen von 30 bis 50 Metern. Eine Marktbewegung in Richtung tiefere Wasser ist unumgänglich - vorausgesetzt, dass die passenden Technologien entwickelt werden können", schreibt das Team um den Schiffahrtsarchitekten Dominique Roddier von der kalifornischen Firma Marine Innovation & Technology. Die Forscher hatten nach entsprechenden Berechnungen ein Modell im Maßstab 1:65 in einem Wellentank getestet. Dabei erwies sich die Plattform als ausreichend stabil - auch für die Anforderungen, die heute größten Windkraftanlagen zu tragen. Veränderungen des Designs hält Roddier dennoch für möglich und zu erwarten. Sein nächster Schritt ist der Bau eines Prototypen in Normalgröße, um die realen Anforderungen zu testen und auch die Kosten- und Wirtschaftsplanung näher zu untersuchen. Der Prototyp entsteht derzeit in Zusammenarbeit mit dem Stromkonzern Energías de Portugal, so Roddier: "Er sollte zum Ende des Sommers 2012 im Wasser sein".
Die Vorteile schwimmender Windkraftplattformen zählt das Paper folgendermaßen auf: Flexibilität beim Standort; Zugang zu hochwertigen Windvorkommen von der Küste entfernt; Möglichkeit der Nutzung auch in Küstenregionen mit wenig flachem Festlandsockel; Vermeiden von Störungen im Anblick durch Platzierung außer Sichtweite; integrierter Schwimmsockel ohne notwendiges, stets anzupassendes Übergangsstück zwischen Turm und Unterwasserverankerung; vereinfachte Platzierungsprozeduren; deutlicher Kostenvorteil durch Anker statt fester Gründung im Boden.