Stromspeicher aus der Strickmaschine

„Wir wollen einen effizienten Energiespeicher direkt in Kleidung integrieren. Das ist der Schlüssel für eine größere Verbreitung von tragbarer Elektronik“, sagt Yury Gogotsi von der Drexel University in Philadelphia. Gemeinsam mit Militär-Forschern von der United States Naval Academy in Annapolis fertigten die Forscher dazu eine flexible Komposit-Faser, die möglichst viel Strom in kurzer Zeit speichern sollten. Bei Kondensatoren wird diese Eigenschaft mit der so genannten Kapazität – gemessen in der Einheit Farad - in Zahlen angegeben.
Gogotsi und Kollegen verwendeten hauchdünne Fasern aus unterschiedlichen Materialien: Baumwolle, Leinen, Viskose und Bambus. In diese lagerten sie mit Hilfe chemischer Lösungsmittel poröse Mikropartikel aus Aktivkohle ein. Abhängig von den experimentellen Randbedingungen – Dauer, Temperatur, Druck, Konzentration der verwendeten Lösungen – konnten die Aktivkohle-Partikel mehr oder weniger dauerhaft in die Fasern integriert und die einzelnen Fasern zu dickeren, strickbaren Garnen verbunden werden. Die höchsten Kapazitäten von 37,2 Millifarad pro Zentimeter Fadenlänge erzielte Gogotsi zwar mit Baumwolle. Jedoch ließen sich diese Garne nicht in einer Strickmaschine zu einem Stück Stoff verknüpfen, ohne Schaden zu nehmen.
Erfolgreicher verliefen dagegen Versuche mit festeren und längeren Leinen- und Bambusfasern.
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