Strichcode-Scanner identifiziert Zebras

Mit einer Erkennungsrate von fast 95 Prozent kann der Bestand von bedrohten Tierarten genauer kontrolliert werden
Zebra im Madikwe Game Reserve
Zebra im Madikwe Game Reserve
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Trient (Italien) - Für Wildhüter in Afrika ist es nicht einfach, den Überblick über große Zebraherden zu behalten. Schnell und genau können nun einzelne Tiere mit einem Strichcode-Scanner identifiziert werden, wie er sonst beim Einscannen der Milchtüte an der Supermarktkasse zum Einsatz kommt. Amerikanische Biologen und Programmierer entwickelten dazu ein System – StripeSpotter genannt -, das Zebras individuell auf Fotos oder Videoaufnahmen erkennen kann. Ihre Alternative zu Peilsendern, mit denen die Tiere sonst aufwändig markiert werden müssten, werden sie kommende Woche auf der Konferenz "2011 ACM International Conference on Multimedia Retrieval" im norditalienischen Trient präsentieren

"StripeSpotter funktioniert besser als alle konkurrierenden Methoden", sind Mayank Lahiri von der University of Illinois in Chicago und seine Kollegen überzeugt. Für ihren ersten Datensatz schossen sie sieben Tage lang Bilder von Zebraherden im kenianischen Wildpark "Ol´Pejeta Conservancy". Dort leben einige hundert Steppenzebras (Equus quagga) und etwa 20 Grebyzebras (Equus grevyi), die vom Aussterben bedroht sind. Aus diesen Aufnahmen scannten sie das Streifenmuster von 85 Tieren ein und speicherten diese Daten. Danach reichte dank eines ausgeklügelten Computeralgorithmus die Fotoanalyse mit einem Strichcode-Scanner aus, um 80 der insgesamt 85 Zebras in der Datenbank eindeutig identifizieren zu können.

Diese Technologie hat ein großes Potenzial, den Bestand besonders von gefährdeten Zebraarten genauer kontrollieren zu können. Da das Streifenmuster eines Zebras individuell ist wie ein Fingerabdruck, lassen sich Zebra-Populationen über Jahre hinweg exakt analysieren. In Zukunft wollen die Forscher mit ihrem Strichcode-Scanner nicht nur Zebras, sondern auch andere Tierarten mit signifikanten Fellmustern untersuchen. Dazu zählen beispielsweise Tiger, Giraffen und Kudus, eine afrikanische Antilopenart. Die Software von StripeSpotter bieten die Forscher auf ihrer Webseite zum Download für weitere Versuche von Wildhütern an. [http://code.google.com/p/stripespotter/]

© Wissenschaft aktuell
Quelle: "Biometric Animal Databases from Field Photographs: Identification of Individual Zebra in the Wild", Mayank Lahiri et al.; Beitrag zur Konferenz ICMR´11, April 2011, Trient, Italien

http://blogs.discovery.com/files/lahirietal_zebraid11.pdf



 

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