Statintherapie senkt PSA-Wert

Möglicherweise verringern Cholesterin senkende Medikamente das Prostatakrebsrisiko - oder sie verfälschen nur den PSA-Bluttest
3D-Modell des prostataspezifischen Antigens (PSA)
3D-Modell des prostataspezifischen Antigens (PSA)
© R.Ménez et al., DOI: 10.1016/j.jmb.2007.11.052
Durham (USA) - Es gibt Hinweise darauf, dass Statine nicht nur den Cholesterinspiegel senken. Sie verringern auch das Risiko für verschiedene Krebsarten. Ob das auch für Prostatakarzinome gilt, haben amerikanische Mediziner jetzt näher untersucht. Dazu überprüften sie, wie sich der PSA-Blutwert während einer Statinbehandlung verändert. Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Protein, das bei Prostatakrebs verstärkt gebildet wird. Es zeigte sich tatsächlich, dass eine Statintherapie einen leicht erhöhten PSA-Spiegel krebsfreier Männer sinken lässt. Noch ist aber nicht geklärt, ob sich damit auch das Krebsrisiko verringert, schreiben die Forscher im "Journal of the National Cancer Institute".

Es wäre einerseits möglich, dass Statine das Prostatakrebsrisiko tatsächlich senken. Es könnte aber auch sein, dass sie nur die Beurteilung der Krankheitswahrscheinlichkeit durch PSA-Bluttests erschweren, sagt Stephen Freedland von der Duke University in Durham. Wenn die Medikamente nur die PSA-Produktion drosseln, ohne die Krebsentwicklung zu beeinflussen, würde ein Karzinom bei damit behandelten Männern erst viel später erkannt. Freedland und seine Kollegen werteten Daten von 1214 Männern aus, die wegen erhöhter Blutfettwerte mit einem Statin behandelt wurden. Dadurch sank deren PSA-Wert innerhalb eines Jahres im Schnitt um vier Prozent, in einigen Fällen sogar um 17 Prozent. Der PSA-Blutspiegel verringerte sich umso mehr, je höher der Anfangs-PSA-Wert, je höher die Statindosierung und je größer die gleichzeitige Abnahme des LDL-Cholesterinspiegels war. Nur aufwändige Langzeitstudien, so die Autoren, könnten die Wirkung von Statinen auf die Krebsbildung eindeutig abklären.

Duke University
Quelle: "The Influence of Statin Medications on Prostate-specific Antigen Levels", Robert J. Hamilton et al.; Journal of the National Cancer Institute, Vol. 100, p. 1511


 

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