Sport gegen blauen Dunst in der Schwangerschaft
"Die Ergebnisse sind sehr ermutigend", sagt Michael Ussher von der St George's University of London. "Regelmäßige körperliche Betätigung ist ideal für jede schwangere rauchende Frau, weil dies offensichtlich sicher ist und die Vorteile enorm sind." In zwei kleinen Studien hatten die Forscher 32 schwangeren, rauchenden Probandinnen nicht nur Beratung und Unterstützung beim Aufgeben ihrer Sucht geboten, sondern auch eines von zwei Sportprogrammen. Obendrein hatten sie sie motiviert, selbst körperlich aktiver zu sein. In einer der beiden Untersuchung gab es sechsmal eine wöchentliche Trainingseinheit, in der anderen 15 Übungseinheiten über einen Zeitraum von acht Wochen. Bis zum achten Monat überwachten Ussher und seine Kollegen die körperliche Aktivität der Probandinnen sowie ihre Abstinenz von der Zigarette.
Die Frauen berichteten von einigen positiven Auswirkungen der körperlichen Betätigung wie zum Beispiel Gewichtsreduktion und ein verbessertes Selbstbild. Der Sport reduzierte zudem das Verlangen nach der Zigarette und ein Viertel der Teilnehmerinnen schaffte es tatsächlich, das Rauchen vor der Geburt des Kindes aufzugeben. Diese Erfolgsquote ist vergleichbar mit der von nicht schwangeren Rauchern, die Hilfsmittel wie zum Beispiel Nikotinpflaster oder -kaugummi bei der Entwöhnung einsetzen. Für Schwangere beziehungsweise das Ungeborene bergen diese Ersatzmittel allerdings kaum einzuschätzende Risiken und können das Kind möglicherweise schädigen. Daher ist Sport eher das Mittel der Wahl. Dessen Wirkung wollen die Forscher mit einer weiteren, umfangreicheren Studie die Effektivität von Sport noch näher untersuchen.