Spezielle Diät verhindert Schwangerschafts-Komplikation
"Dies ist eine relativ einfache und günstige Methode, um das Risiko von Präeklampsie zu senken", berichten Felipe Vadillo-Ortega von der Universidad Nacional Autónoma de México und Kollegen. Die Wissenschaftler gingen davon aus, dass die Aminosäure L-Arginin gegen die Krankheit hilfreich sein könnte, weil sie während der Schwangerschaft einen gesunden Blutfluss aufrecht erhält. Außerdem nahmen sie an, dass entgiftende Vitamine, sogenannte Antioxidantien, den vorbeugenden Effekt verstärken würden. In einem Krankenhaus in Mexico City teilten sie daher mehr als 650 Schwangere, die ein hohes Risiko für Präeklampsie aufwiesen, in drei Gruppen ein: Eine erhielt ab der 20. Schwangerschaftswoche bis zur Geburt Nahrungsriegel mit L-Arginin und Antioxidantien, eine andere Gruppe nur Vitamine und eine Vergleichsgruppe nur Riegel ohne die beiden Stoffe.
Es zeigte sich: In der Gruppe ohne Nahrungsergänzung entwickelten 30,2 Prozent der Schwangeren eine Präeklampsie. Bei denjenigen, die Vitamin-Riegel erhalten hatten, waren es noch 22,5 Prozent und in der Gruppe mit Vitaminen plus L-Arginin lediglich 12,7 Prozent. Auch das Risiko für Frühgeburten wurde durch die Kombination aus Aminosäure und Vitaminen deutlich reduziert. In einer zweiten Studie wollen die Autoren nun ihre Ergebnisse noch einmal überprüfen. Außerdem möchten sie herausfinden, ob auch L-Arginin alleine diesen Effekt erzielen kann, oder die Wirkung auf einem Zusammenspiel der Aminosäure mit den Vitaminen beruht.
Da an den Ursachen für die Entstehung der Präeklampsie noch geforscht wird, gehen Ärzte bisher in der Therapie gegen die Symptome vor. Dabei reichen die Behandlungsmethoden von körperlicher Ruhe und Schonung, über eiweiß-, salz- und kalorienreiche Ernährung, bis hin zu blutdrucksenkenden und gerinnungshemmenden Medikamenten. Außerdem wurden im letzten Jahr betroffene Patientinnen an der Uniklinik Köln mit einer neuartigen Blutwäsche behandelt.
Kennzeichnend für Präeklampsie sind neben dem erhöhten Blutdruck vor allem größere Mengen von Eiweiß im Urin sowie Ödeme, also Wassereinlagerungen. Zur Risikogruppe gehören insbesondere Erstgebärende und Frauen über 35 Jahren. Weiter gefährdet sind u.a. Schwangere mit hohem Blutdruck, Diabetes und Fettleibigkeit.