Sicherheitsgefühl statt Pillen
"Unsere Ergebnisse legen nahe, dass erlernte Sicherheit ein Tiermodell für ein verhaltenstherapeutisches Antidepressivum ist, das einige der neuronalen Veränderungen teilt, die typisch sind für pharmakologische Antidepressiva, jedoch über andere molekulare Signalwege vermittelt wird", erklärt Eric Kandel from Columbia University in New York. Bei erlernter Sicherheit lernt ein Tier, ein bestimmtes Signal als Schutz vor einem unangenehmen Ereignis und damit als Sicherheit zu verstehen. Die Forscher beobachteten bei Mäusen, dass dieser konditionierte Schutzmechanismus depressives Verhalten reduzierte und zwar in vergleichbarem Ausmaß wie Medikamente. Auch auf neurobiologischer Ebene spiegelte sich dieses Ergebnis wider: Veränderungen auf Zellebene wie zum Beispiel gefördertes Überleben neu entstandener Nervenzellen oder Ausschüttung bestimmter Wachstumsfaktoren lassen sich vergleichen - auch wenn sie auf anderem Wege induziert werden.