Schwere Erdbeben vor Sumatra - Schwarm von Nachbeben

Stärkste Beben seit der Katastrophe von 2004 – Tsunami-Warnung ausgegeben
Lage des Starkbebens am 11. April 2012 vor Sumatra im Indischen Ozean
Lage des Starkbebens am 11. April 2012 vor Sumatra im Indischen Ozean
© GFZ Potsdam
Hamburg - Etwa 400 Kilometer vor der Westküste Sumatras erschütterte um 10:38 Mitteleuropäischer Sommerzeit ein Beben der Stärke 8,5 die Region. Nach Angaben des Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) folgten um 11:00 und 11:27 weitere Erdbeben der Stärke 6,2 und 5,9. Alle Beben gehören zu den stärksten, die die Erde in diesem Jahr bisher erschüttert haben. Indonesien hat schnell eine Tsunami-Warnung für die Anrainerstaaten des Indischen Ozeans ausgegeben.

Nach Informationen des Geologischen Dienstes der USA (USGS) hatte das Beben eine Stärke von 8,6 mit einem Bebenherd in 33 Kilometer Tiefe. Der Beben-Informationsdienst vom GFZ schätzt die Tiefe auf lediglich zehn Kilometer. Die Epizentren der folgenden, etwas schwächeren Beben lagen etwa 200 Kilometer weiter östlich und rund 600 Kilometer von der Küste Sumatras entfernt. Mit weiteren Nachbeben in der Region ist zu rechnen. Bis 12:30 verzeichnete der GFZ-Dienst bereits sieben Nachbeben mit Stärken zwischen 5,3 und 6,2. Ein besonders starkes Nachbeben mit einer Magnitude von 8,2 ereignete sich um 12:43 MESZ etwa 2 Stunden nach dem Hauptbeben. Von der US-Behörde USGS wurden diese Folgebeben teilweise bestätigt.

In den Weihnachtstagen 2004 löste ein Beben der Stärke 9,1 in einen Tsunami im Indischen Ozean aus, dem mehr als 230.000 Menschen zum Opfer fielen. Neben Indonien kam es in Sri Lanka, Indien und Thailand zu schweren Verwüstungen. Die Zahl der Obdachlosen wurden auf mindestens 1,7 Millionen geschätzt.

„Noch ist es nicht bekannt, ob ein Tsunami erzeugt wurde“, teilte das Pacific Tsunami Warning Center mit. Jederzeit können nun Messungen des Meerespiegels an verschiedenen Orten rund um den Indischen Ozean verlässliche Daten über einen Tsunami liefern. In Indonesien könnten spätestens ab Mittag die ersten Anzeichen für einen Tsunami auftreten. Bis nach Indien bräuchte eine Tsunami-Welle wenige Stunden länger.

In der Sumatra-Subduktionszone schiebt sich die Australische Platte mit einer Geschwindigkeit von etwa sechs Zentimeter pro Jahr unter die Sunda Platte. Dadurch treten hier immer wieder sehr starke Erdbeben auf. Die Erdbeben liegen an einer der weltweit aktivsten Plattengrenzen. Laut der Bundesanstalt für geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover ist sogar in den kommenden Monaten mit Nachbeben zu rechnen.

© Wissenschaft aktuell
Quelle: USGS, GFZ, PTWC


 

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