Schadet einseitige Ernährung dem gesunden Schlaf?
„Was wir noch nicht wissen ist, ob sich die Schlafdauer ändert, wenn Menschen ihre Ernährung umstellen“, sagt der Leiter des Forscherteams Michael Grandner von der University of Pennsylvania in Philadelphia. Aus anderen Studien ist bekannt, dass Menschen, die deutlich weniger als sieben Stunden pro Tag schlafen, ein erhöhtes Risiko für Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen haben. Auch bei Schlafzeiten von mehr als neun Stunden steigt die Anfälligkeit für verschiedene körperliche und psychische Krankheiten. Ob und wie sich Essgewohnheiten über die Schlafdauer auf die Gesundheit auswirken können, ist nach Angaben der Autoren noch nicht ausreichend untersucht.
In ihrer Studie befragten sie etwa 5.600 Erwachsene aller Altersgruppen. Die für die US-amerikanische Bevölkerung repräsentative Stichprobe lieferte detaillierte Auskünfte über Ernährung und Schlafzeiten. Die Auswertung ergab einen klaren Zusammenhang zwischen einer abwechslungsreichen Kost und der normalen Schlafdauer von sieben bis acht Stunden. Für die Gesamtkalorienzufuhr sowie den Konsum einzelner Nährstoffe waren die Ergebnisse weniger eindeutig. So enthielt die Nahrung der Langschläfer, aber auch der extremen Kurzschläfer – das sind Menschen, die weniger als fünf Stunden pro Nacht schlafen – mehr Kohlenhydrate als die der Normalschläfer.
Die Wissenschaftler halten es für möglich, in weiteren Studien den idealen Mix an Nahrungsbestandteilen ermitteln zu können, der zu einem gesunden Schlaf beiträgt. Andererseits bleibt aber vorerst ungeklärt, ob und auf welche Weise einzelne Nährstoffe oder Nährstoffkombinationen überhaupt die Mechanismen der Schlafregulation direkt beeinflussen können.