Saunagänger leben länger
„Häufigeres Saunieren ist verbunden mit einem reduzierten Risiko von plötzlichem Herztod, tödlicher Koronarer Herzkrankheit, tödlich verlaufenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Mortalität insgesamt“, fassen Jari A. Laukkanen von der Universität Ostfinnland in Kuopio und Kollegen zusammen. Weitere Studien seien notwendig, um die möglichen zugrunde liegenden Mechanismen auszumachen, wie Saunagänge und die Herzkreislaufgesundheit zusammenhängen. Die Forscher hatten die Daten von insgesamt 2315 Männern aus dem Osten Finnlands analysiert, die zu Beginn der Erhebung 42 bis 60 Jahre alt gewesen waren und vollständige Angaben zu ihren Saunagewohnheiten gemacht hatten. Im Laufe von durchschnittlich knapp 21 Jahren starben 878 der Befragten an einem Herz-Kreislauf-Leiden, 929 aus anderen Ursachen.
Der Effekt häufiger Saunabesuche war eindeutig – unabhängig von anderen Risikofaktoren wie etwa Rauchen, Bluthochdruck oder Übergewicht: Bei denjenigen, die zwei- bis dreimal in der Woche in die Sauna gingen, war das Risiko eines plötzlichen Herztodes 22 Prozent niedriger als bei denjenigen, die nur einmal die Woche gingen. Bei vier bis sieben Saunabesuchen war es sogar 63 Prozent geringer. Für tödlich verlaufende Koronare Herzkrankheiten verringerte sich das Risiko um 23 beziehungsweise 48 Prozent, für andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 27 beziehungsweise 50 Prozent. Das Sterberisiko insgesamt wurde durch häufigeres Saunieren um 24 beziehungsweise 40 Prozent gesenkt. Für sämtliche Herz- und Gefäß-Krankheiten spielte auch die durchschnittliche Verweildauer beim einzelnen Saunagang eine Rolle. Wer 11 bis 19 Minuten in der Sauna blieb, verringerte sein Risiko für plötzlichen Herztod verglichen mit denjenigen, die weniger als 11 Minuten blieben, um 7 Prozent. Bei mehr als 19 Minuten sank es sogar um 52 Prozent. Ähnliche Zusammenhänge fanden die Forscher auch bei den anderen Herz- und Gefäß-Krankheiten.
Die repräsentative Stichprobe von Männern mache es möglich, schreiben die Forscher, die beobachteten Ergebnisse zu verallgemeinern. Dennoch solle man noch ähnliche Studien mit Frauen durchführen und auch mit denjenigen, die nicht an regelmäßige Saunagänge gewohnt sind. Außerdem seien ihre Ergebnisse nicht unbedingt auf Dampfbäder oder andere Saunaformen übertragbar, die mit niedrigeren Temperaturen arbeiten. In der traditionellen finnischen Sauna herrscht eine verhältnismäßig niedrige Luftfeuchtigkeit von zehn bis zwanzig Prozent vor, bei Temperaturen von achtzig bis hundert Grad Celsius. Durch Aufgüsse mit Wasser auf die heißen Steine des Saunaofens wird diese geringe Luftfeuchte kurzzeitig erhöht.
„Obwohl wir nicht wissen, warum diejenigen Männer, die häufiger die Sauna genießen, länger leben, ist die Zeit, die in der Sauna verbracht wird, gut verbrachte Zeit“, schreibt die Medizinerin Rita F. Redberg von der University of California in San Francisco in einem begleitenden Kommentar. So könne es beispielsweise die Zeit in dem heißen Raum sein, die eine Rolle dabei spielt, aber auch die Zeit der Entspannung beziehungsweise die Vorzüge eines Lebensstils, der mehr Zeit für diese Art der Entspannung lässt, oder auch die Geselligkeit in der Sauna.