Robinson Crusoes Sachen entdeckt
Wahrscheinlich hatte Alexander Selkirk nicht geahnt, dass er so lange auf der einsamen Insel im Pazifischen Ozean würde ausharren müssen. Er hatte sich mit seinem Kapitän überworfen wegen konträrer Ansichten zur Seetüchtigkeit des Schiffes, mit dem sie unterwegs waren. Auf der Insel wollte er ein anderes Schiff abwarten, mit dem er in die Heimat zurücksegeln konnte. Doch es sollte vier Jahre dauern, bis endlich ein englisches Schiff vorbeikam und ihn aufnahm. Sein Retter, Captain Woodes Rogers, notierte damals, was er an Gegenständen bei Selkirk vorfand, unter anderem eben auch mathematisch-technische Geräte, die Selkirk von seinem früheren Schiff mitgenommen hatte.
Ebensolche entdeckte nun das Team um David Caldwell vom National Museum of Scotland und Daisuke Takahashi bei einer Grabung auf der Insel, die mittlerweile in Isla Robinsón Crusoe umgetauft wurde: Gegenstände, die nur einem Europäer aus dem frühen 18. Jahrhundert gehört haben können, zum Beispiel einen Navigationszirkel. Die Forscher gehen daher davon aus, dass es sich bei der Insel Aguas Buenas tatsächlich um die Insel des Robinson-Vorbildes Selkirk gehandelt hat.
In der Fiktion hat Daniel Defoe seinen Helden nicht mit vier Jahren davonkommen lassen. 28 Jahre musste sein Robinson auf der Insel leben. Herausgekommen ist dabei ein Buch in zwei Teilen, das für das Englische die Gattung Roman begründen sollte. Eigentlich als Gesellschaftskritik gedacht, wurde das Buch bald nur als Abenteuerroman und später nur noch als Kinderbuch gelesen.