Reiner Atheismus hat in Deutschland kaum Anhänger

Der Prozentsatz derer, die sich selbst ganz klar als Atheisten bezeichnen, ist seit fast 30 Jahren konstant gering, weisen Kölner Soziologen nach
Köln - Es ist eine Sache, nicht zur Kirche zu gehen oder aus der Kirche auszutreten. Und es ist eine ganz andere Sache, definitiv nicht an Gott zu glauben. Ersteres gilt von vielen Menschen, letzteres nur von wenigen. Besonders in Westdeutschland hat sich seit fast 30 Jahren kaum etwas an dem geringen Prozentsatz von rund 10 Prozent erklärter Atheisten geändert. Dies konnten jetzt Soziologen der Universität Köln nachweisen. Allerdings ist in Ostdeutschland, wie die Forscher für die Europäische Wertestudie zeigen, der Prozentsatz doppelt so hoch.

Mehr als 20 Prozent der Befragten in Ost und West bezeichnen sich zwar als nicht als religiös, haben aber zumindest Interesse an heiligen und übernatürlichen Dingen, fand das Forscherteam um Wolfgang Jagodzinski von der Universität Köln heraus. Ob dieses Interesse allerdings längerfristig zu einem Erstarken der Kirche führt, ist eine offene Frage. Bisher konnte nur in Bayern und Rheinland-Pfalz eine leichte Zunahme der Wichtigkeit von Religion und Kirche verzeichnet werden.

Die Europäische Wertestudie wird im Jahre 2008 nach Erhebungen in den Jahren 1981, 1990 und 1999 zum vierten Mal durchgeführt. Befragt wird ein repräsentativer Querschnitt der über 18 Jahre alten Bürger in allen europäischen Ländern zu ihrem persönlichen Befinden, Familie, Religion, Arbeit, Beruf, Politik und Gesellschaft. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse sollen Stabilität und Wandel der europäischen Wertvorstellungen in den letzten Jahrzehnten ermittelt werden.

Universität Köln
Quelle: Europäische Wertestudie: www.europeanvalues.nl


 

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