Rauchende Eltern – schnarchendes Kind
„Rauchende Eltern mit schnarchenden Kindern sollten dazu aufgefordert werden, mit dem Rauchen aufzuhören“, fordern Yin Zhu und Kollegen von der Chinese University of Hong Kong. Sie hatten die Eltern von 2.187 Kindern im Alter zwischen zwei und sechs Jahren befragt, wie viel sie rauchen und wie häufig ihre Kinder schnarchen. Um das Ausmaß der Belastung durch Passivrauchen zuverlässiger festzustellen, analysierten sie zusätzlich Urinproben von 724 der Kinder. Der Gehalt an Cotinin, eines Abbauprodukts des Nikotins, gilt als Maß für die Menge an eingeatmetem Tabakrauch. Insgesamt schnarchten 120 Kinder in mindestens drei Nächten pro Woche, 974 schnarchten seltener, die anderen gar nicht.
Wenn die Eltern mehr als zehn Zigaretten pro Tag rauchten, stieg das Risiko für häufiges Schnarchen im Vergleich zu einem Nichtraucherhaushalt auf mehr als das Doppelte an. Die gemessenen Cotininwerte bestätigten diese Beziehung. Für gelegentliches Schnarchen war der Zusammenhang etwas schwächer ausgeprägt. Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index (BMI) und Atemwegserkrankungen der Kinder in den vergangenen vier Wochen, sowie Allergien, Bildungsstand und Einkommen der Eltern wurden bei der statistischen Auswertung berücksichtigt. Die beim Passivrauchen eingeatmeten Schadstoffe führen zu Entzündungen der Schleimhäute und könnten eine Verengung der Atemwege auslösen, die das Schnarchen verursachen, so die Forscher. Die genauen Mechanismen dieser Prozesse seien aber noch nicht bekannt. Prospektive Studien müssten nun zeigen, ob die Vermeidung von Passivrauch das Schnarchrisiko für Kinder tatsächlich senken kann.