Prostatakrebs: Anti-Hormontherapie verringert Knochendichte
"Wir haben eine neue Technik eingesetzt, die es uns erlaubt, die Mikroarchitektur der Knochen während einer Androgendeprivation zu beurteilen", erklären Emma Hamilton und Mathis Grossmann von der University of Melbourne. Erstmals haben sie mit einer Art "virtuellen Knochenbiopsie" gezeigt, dass sich die Feinstruktur der Knochen verändert, wenn männliche Sexualhormone blockiert werden. An der Studie nahmen 26 Patienten im Alter von durchschnittlich 71 Jahren teil, die an lokal begrenztem Prostatakrebs erkrankt waren und eine Anti-Hormontherapie begannen.
Über einen Zeitraum von zwölf Monaten kontrollierten die Forscher zu mehreren Zeitpunkten den Blutspiegel an Sexualhormonen und bewerteten die Knochenstruktur. Dabei setzten sie eine dreidimensionale, hochauflösende Technik der Computertomographie ein, die Veränderungen in verschiedenen Knochenschichten sichtbar machte. Es ergab sich eine Kopplung zwischen dem Absinken des Testosteronspiegels und einer Verringerung der Knochendichte. Ein Zusammenhang zwischen dem Östrogenspiegel und einer veränderten Knochenstruktur war nicht erkennbar. Diese Form der Computertomographie, so die Forscher, könnte sich als wichtiges Kontrollverfahren eignen, um die Therapie zu optimieren und rechtzeitig eine erhöhte Bruchgefahr zu erkennen.