Pollentabletten gegen Heuschnupfen und Asthma
"Wenn sich herausstellt, dass die Graspollentabletten einen ähnlich wirksamen Langzeiteffekt haben, könnte diese Behandlung in Zukunft - auch bei Kindern - die bisher üblichen Injektionen unter die Haut ersetzen", sagt Albrecht Bufe von der Ruhr-Universität Bochum, der Leiter der Studie. Er und seine Kollegen hatten 253 Kindern im Alter zwischen 5 und 16 Jahren täglich eine Tablette aus Gräserpollen oder ein Placebo verabreicht. Die Behandlung startete zwei bis sechs Monate vor Beginn der Gräserpollensaison und wurde bis zu deren Ende fortgeführt.
Die Pollentabletten bewirkten, dass sich die Heuschnupfenbeschwerden um 24 Prozent abschwächten, so dass die Kinder im Vergleich zur Placebogruppe 34 Prozent weniger Allergiemedikamente benötigten. Die Asthmasymptome nahmen sogar um 64 Prozent ab. Immunologische Bluttests bestätigten die Wirksamkeit. Die Tabletten waren gut verträglich. Lediglich klagte etwa jedes dritte Kind über einen Juckreiz im Mundbereich. Bis zu einem Viertel der Bevölkerung westlicher Industrieländer leidet unter Heuschnupfen, der allergischen Rhinitis. Ohne Behandlung entwickeln 10 - 50 Prozent der erkrankten Kinder später auch Asthmasymptome.