Pilzmittel hilft bei schwerem Asthma
"Unsere Studie zeigt, dass es sich lohnt, eine orale Pilztherapie bei schwer behandelbaren Asthmapatienten zu testen. Zwar wird Itraconazol nicht jedem helfen, doch wenn es wirkt, ist der Effekt dramatisch", sagt David Denning vom University Hospital of South Manchester. Er und seine Kollegen wählten für ihre Doppelblindstudie 58 Patienten mit schwerem Asthma aus, die gegen mindestens einen von sieben getesteten Pilzen allergisch waren. Die Probanden nahmen 32 Wochen lang zweimal täglich 200 Milligramm Itraconazol oder ein Placebo ein. Bei 62 Prozent bewirkte das Antimykotikum eine beträchtliche Verbesserung der asthmatischen Beschwerden, die mithilfe eines standardisierten Fragenkatalogs vor und nach der Therapie ermittelt wurden. Allerdings ließ diese Wirkung vier Monate nach Abbruch der Behandlung wieder nach.
Die Forscher vermuten, dass die mit der Atemluft in die Lunge gelangten Pilzbestandteile, die für gesunde Menschen harmlos sind, bei den Asthmapatienten Entzündungsreaktionen auslösen und die Asthmabeschwerden verstärken. Ob die Wirkung von Itraconazol darauf beruht, dass es das Wachstum von Pilzen in der Lunge, im Darm oder auf der Haut hemmt, oder ob das Medikament direkt auf das Immunsystem einwirkt, ist noch nicht bekannt. Um diese Frage zu klären, sind größere Studien nötig, die auch untersuchen müssten, warum die antimykotische Therapie nicht bei allen Asthmapatienten mit Pilzallergien wirksam ist.