Physiotherapie auf der Intensivstation sinnvoll
"Früher wurden Patienten auf der Intensivstation stark ruhig gestellt und bewegungslos gehalten, was zu neuromuskulärer Schwäche beitrug, die wiederum zu körperlichen Einschränkungen und verringerter Lebensqualität führen konnte", erläutert Jennifer Zanni von der Johns Hopkins University in Baltimore, eine der Autorinnen der Studie. "Die Ergebnisse unseres Projekts zur Qualitätsverbesserung zeigen, dass die Rehabilitation von kritisch kranken Patienten sicher und effektiv die Beweglichkeit verbessert und die Patienten schneller wieder nach Hause bringt." Zanni und ihre Kollegen hatten in einer sieben Monate dauernden Vorher-Nachher-Studie bei 57 Patienten, die über mindestens vier Tage künstlich beatmet werden mussten, die Auswirkungen eines Projekts zur Qualitätsverbesserung untersucht.
Die Übungsstunden für die Intensivpatienten dauerten zwischen 30 und 45 Minuten. Dabei wurden Arme und Beine bewegt, während die Patienten im Bett lagen, saßen oder standen oder sogar langsam die Flure der Intensivstation entlang gingen. Dass die Patienten durch die Physiotherapie weniger Beruhigungsmittel brauchten, wacher und aufmerksamer waren, führte wiederum dazu, dass mehr Übungseinheiten möglich waren. Mithilfe des Trainings verkürzte sich der Aufenthalt auf der Intensivstation im Schnitt um 2,1 Tage, der im Krankenhaus um 3,1 Tage.