Öko-Kaffee "aus dem Schatten" erhält genetische Pflanzenvielfalt
"Shade-Coffee-Farmen erlauben es Vögeln und Fledermäusen, sich in der gesamten Kulturlandschaft zu bewegen und Samen zu verbreiten und damit den Genfluss der Pflanzen zu fördern", erklärt Shalene Jha von der University of Michigan in Ann Arbor. Andere Kultursysteme bieten dagegen kein Habitat für Samenverbreiter, weshalb die Entfernung, über die sich Samen verbreiten können, stark eingeschränkt ist. Die Wissenschaftler hatten Erbgut von Bäumen der Gattung Miconia analysiert, die in einem Netzwerk aus Kaffee-Plantagen und Waldstücken wuchsen, und deren Verwandtschaftsverhältnisse bestimmt.
In reinen Waldstücken waren Pflanzen, die dicht beieinander standen, auch nahe miteinander verwandt. Die Samen entfernten sich demnach also nicht weit von der Mutterpflanze. Doch in den Shade-Coffee-Farmen unterschied sich das Erbgut einzelner Bäume selbst in dichten Ansammlungen stark voneinander, beobachteten Jha und ihre Kollegen. Die Samen stammten also von unterschiedlichen Mutterpflanzen. Dies zeigt, dass diese ökologisch verträgliche Anbaumethode die weite Verbreitung von Samen fördert - vermutlich indem Vögeln und Fledermäusen ein Habitat geboten wird - und dadurch umgebende Waldstücke miteinander verbindet.