Nichts als die Wahrheit? - Google setzt auf Faktencheck

„Um die wachsende Informationsflut im Web mit Sinn füllen zu können, brauchen wir bessere Techniken für Datenintegration und Datensäuberung“, sagt Google-Entwicklerin Xin Luna Dong. Mit ihren Kollegen nutzte sie eine Google-eigene Datenbank namens „Knowledge Vault“, in der sorgfältig geprüfte Fakten gesammelt werden. Zur Einordnung der Verlässlichkeit einer Webseite können automatisiert Textinhalte auf sogenannte Tripletts aus Subjekt, Objekt und Eigenschaft reduziert werden – wie etwa „Barack Obama, Nationalität, USA“. Diese Tripletts werden mit der Datenbank abgeglichen und auf Faktentreue geprüft.
Mit bisher 2,8 Milliarden verifizierten Tripletts beurteilten Dong und Kollegen über 120 Millionen Webseiten. Erste Testläufe zeigten, dass Yellow-Press-Portale mit zweifelhaften Prominews trotz extrem hoher Popularität dank des neuen Algorithmus ihre Spitzenpositionen in den Suchergebnissen einbüßten. Hochseriöse, aber seltener verlinkte Webseiten wurden dagegen weiter oben gelistet.
Ein Garant für die Wahrheit ist dieser Algorithmus jedoch nicht, da er nur Wahrscheinlichkeiten für Faktentreue liefert. Wann und in welchem Umfang dieser Faktencheck in den Google-Suchalgorithmus einfließt, bleibt zudem noch unklar. SEO-Manager werden also weiterhin auf eigene Erfahrungen und plausible Vermutungen angewiesen sein.