Nicht zu viel Süßes in der Schwangerschaft
Wie oft und in welcher Form eine Schwangere kohlenhydratreiche Nahrung zu sich nimmt, beeinflusst, mit welchem Risiko der Nachwuchs unter Krankheiten leiden wird, die mit Fettleibigkeit in Verbindung stehen, sagt Alexander Evans vom University College Dublin. Von besonderer Bedeutung seien dabei Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index - also solche, die aufgrund ihres Gehalts an Zucker oder anderen leicht verwertbaren Kohlenhydraten den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen. Dazu zählen alle süßen Speisen, aber auch Kartoffeln und Weißbrot. Einen niedrigen glykämischen Index haben Fisch, Fleisch, Milch, Nüsse und die meisten Obst- und Gemüsesorten.
Die Forscher fütterten Mutterschafe im letzten Drittel der Schwangerschaft zusätzlich zur normalen Kost zweimal täglich mit 100 Milliliter Propylenglykol. Dadurch erhöhte sich jeweils für zwei Stunden deren Blutspiegel an Glukose und Insulin. Die Wissenschaftler simulierten so den Effekt süßer Zwischenmahlzeiten. Die Lämmer dieser Muttertiere hatten bei der Geburt ein um 5,4 Prozent höheres Gewicht und einen erhöhten Blutzuckerspiegel, verglichen mit den Nachkommen normal ernährter Mütter. Außerdem legten sie auch nach der Geburt schneller an Gewicht zu. "Unsere Hypothese ist, dass ein erhöhter Blutzuckerwert der Mutter die Insulinproduktion des Fötus stimuliert, was einen positiven Effekt auf das fötale Wachstum hat", schreiben die Autoren. Außerdem gebe es Hinweise, dass dadurch das Ungeborene mehr Fett bildet. Es könnte daher für schwangere Frauen sinnvoll sein, so die Forscher, die Zufuhr von Kohlenhydraten zu kontrollieren, um damit ein mögliches Risiko von Fettleibigkeit für das Kind zu verringern.