Neues Abmagerungsmittel wirkt doppelt so stark
Erst wenn Fettleibige 5-10 Prozent an Körpergewicht verlieren, sinkt auch ihr Risiko für Herzkrankheiten und Diabetes, erklären Arne Astru von der Universität Kopenhagen und seine Kollegen. Durch vorhandene Medikamente wie Orlistat (Handelsname: Xenical) oder Sibutramin (Handelsname: Reductil) ist dieses Ziel kaum erreichbar. Tesofensin war zuvor nur bei Alzheimer- und Parkinson-Patienten zu Testzwecken eingesetzt worden und hatte bei Übergewichtigen unbeabsichtigt zu einer starken Gewichtsreduktion geführt. Der Wirkstoff blockiert die Aufnahme der Neurotransmitter Noradrenalin, Serotonin und Dopamin an den Verbindungsstellen der Hirnzellen. Dadurch lässt das Hungergefühl nach und die gedrosselte Nahrungsaufnahme bewirkt einen Abbau von Körperfett.
An der Doppelblindstudie nahmen 203 fettleibige Patienten teil, die im Schnitt etwas mehr als 100 Kilogramm wogen. In Kombination mit einer kalorienreduzierten Diät nahmen sie 24 Wochen lang täglich eine von drei Wirkstoffmengen oder ein Placebo ein. 161 Patienten beendeten die Studie. Die Placebogruppe hatte durchschnittlich 2,2 Kilogramm abgenommen. Bei den anderen waren es, je nach Dosis, zwischen 7 und 13 Kilogramm. Die häufigsten Nebenwirkungen waren trockener Mund, Übelkeit, Verstopfung, Durchfall und Schlaflosigkeit. Größere Phase-3-Studien sollen nun folgen.