Neuer Laser-Typ soll Atomuhren genauer ticken lassen
„Unser „superradianter“ Laser strahlt wirklich sehr schwach, etwa eine Million mal schwächer als ein Laserpointer“, sagt James Thompson vom National Institute of Standards and Technology (NIST) in Boulder. Dafür ist die Frequenz des Lichts bis zu eintausendmal stabiler als bei bisher verfügbaren Lasern. Mit nur geringen Abweichungen im Millihertz-Bereich können auch die für Atomuhren wichtigen, optischen Übergänge angeregter Atome genauer bestimmt werden. Damit ließen sich in Zukunft Atomuhren mit einer vielfach höheren Ganggenauigkeit entwickeln.
Die erste Etappe auf diesem Weg erreichten Thompson und Kollegen mit einer Wolke aus etwa einer Million tiefgekühlter, eingefangener Rubidium-Atomen. Der Vorteil: Diese Atome schwingten völlig im Gleichtakt und sendeten beim Übergang zwischen zwei Energiezuständen streng synchronisiert Lichtteilchen aus. Von diesen Photonen wurden allerdings so wenige erzeugt, dass im Durchschnitt weniger als ein Photon zwischen zwei Spiegeln reflektiert wurden. So schwach der Laserstrahl auch war, gerade wegen der geringen Photonenzahl wurde die Bewegung der Lichtteilchen durch die Reflexionen an den Spiegeln kaum gestört. Hierin liegt die Ursache für die rekordverdächtig kleinen Frequenzabweichungen.
Eine Atomuhr mit diesem sogenannten superradianten Laser haben die NIST-Forscher bisher noch nicht bauen können. Ihr Versuch zeigte jedoch, dass dies prinzipiell möglich ist. In weiteren Experimenten könnten die Rubidium-Atome durch Strontium-Atome ersetzt werden, da diese besser für den Bau von Atomuhren geeignet sind. Gelingt dieser Schritt, wären Atomuhren möglich, die nur innerhalb von mehreren Milliarden Jahren nur eine einzige Sekunde falsch ticken.