Neue Membran für schnelleres, günstigeres Meerwasserentsalzen
"Wir glauben, dass selbst eine kleine Steigerung der Effizienz zu großen Kosteneinsparungen führen sollte", so Benny Freeman, Chemieprofessor an der University of Texas. "Dies verspricht, die Entchlorinierungsschritte abzuschaffen, die derzeit nötig sind, um die Membranen vor dem Chlor im Wasser zu schützen." Freemans Team und Kollegen der Virginia Tech University und der südkoreanischen Universität von Ulsan hatten drei Jahre an der Entwicklung der Chlor toleranten Membranen gearbeitet. Sie bestehen aus sulfonierten Copolymeren, die durch eine direkte Copolymerisation mit einem disulfonierten Monomer entstehen.
Beim herkömmlichen Entsalzungsprozess wird dem Meerwasser Chlor hinzugefügt, um das Entstehen eines Biofilms auf der Membran zu verhindern. Ein solcher Biofilm aus winzigen Algen und anderen feinsten biologischen Bestandteilen des Wassers setzt die Membran zu und vermindert ihre Leistungsfähigkeit. Nach dieser Desinfektion muss das Wasser allerdings wieder ent-chloriniert werden, damit das Chlor die heute üblichen Polymermembranen nicht schädigt. Dies sei nun nicht mehr nötig und dürfte die Entsalzungskosten etwas, doch immerhin spürbar senken, so Freeman: "Wenn wir den Entsalzungsprozess mit besseren Membranen effizienter machen, wird es billiger, eine Gallone Wasser zu entsalzen, was die Verfügbarkeit von sauberem Wasser rund um die Welt ausweitet."
DOI: 10.1002/ange.200800454