Nahrungsergänzungsmittel mobilisiert Stammzellen
"Soweit wir wissen, ist das die erste Studie, die eine eindeutige Stammzellmobilisierung von möglicher medizinischer Bedeutung nachweist, und auf Nahrungsergänzungsmitteln beruht", erklären Thomas Ichim vom Unternehmen Medistem Inc. in San Diego und seine Kollegen. In einer kleinen Studie mit 18 Probanden im Alter zwischen 20 und 72 Jahren testeten die Forscher das bereits kommerziell erhältliche Präparat Stem-Kine. Es besteht aus durch Milchsäurebakterien fermentierten Extrakten von grünem Tee, der chinesischen Heilpflanze Astralagus und Goji-Beeren, dem pflanzlichen Antioxidans Ellagsäure, Vitamin D3 sowie dem Immunstimulans Beta-1,3-Glucan. Zwei Wochen lang nahmen die Testpersonen das Präparat zweimal täglich ein.
In Blutproben ermittelten die Forscher die Zahl an Blut bildenden Stammzellen und Vorläufern von Blutgefäßzellen. Diese stieg im Verlauf der Behandlung nach zwei bis sieben Tagen auf etwa das Doppelte an und begann nach 14 Tagen wieder abzufallen. Eine solche Behandlung könnte das Regenerationsvermögen des Körpers im Alter oder bei degenerativen Erkrankungen über einen längeren Zeitraum verbessern, vermuten die Autoren. Andere, bisher verfügbare Methoden der Mobilisierung von Stammzellen aus dem Knochenmark sind aus medizinischen und Kostengründen nur kurzfristig einsetzbar. Von dem Nahrungsergänzungsmittel, so die Forscher, könnten sowohl Alzheimer-Patienten als auch Diabetiker und Raucher profitieren, bei denen die Zahl an Stamm- und Vorläuferzellen im Blut verringert ist.