Nähen nach Kaiserschnitt besser als Klammern
"Es kam mir so vor, als würde ich mehr Patientinnen mit Komplikationen nach einem Kaiserschnitt wiederkommen sehen, wenn Klammern statt Nähten benutzt worden waren, aber ich konnte keine Studien finden, die eine Empfehlung für die eine oder die andere Methode unterstützt hätten", erklärte Suzanne Basha vom Lehigh Valley Health Network in Allentown. Für ihre eigene Studie hatten Basha und ihre Kollegen mehr als 400 Patientinnen befragt, die einen Kaiserschnitt gehabt hatten, entweder geplant oder während der Geburt notwendig. Bei etwa der Hälfte der Fälle war die Wunde danach mit einer Naht, bei den anderen mit Klammern verschlossen worden. Die Mediziner analysierten dann Komplikationen bei der Wundheilung: ob sich die Wunde wieder geöffnet hatte, ob Infektionen auftraten und sogar der Einsatz von Antibiotika oder ein Arztbesuch notwendig waren. Die Daten sammelte ein Mitarbeiter zwei bis vier Wochen nach der Operation mittels Telefoninterview.
Die Forscher stellten fest: Nach dem Klammern traten deutlich häufiger Komplikationen auf. So öffneten sich geklammerte Operationswunden etwa viermal häufiger als genähte. Auch musste häufiger ein Arzt erneut nach einer Wunde schauen, wenn sie geklammert war. Zwar verläuft die Operation mit Klammern einige Minuten schneller, dennoch würden Basha und Kollegen mit ihren Ergebnissen eindeutig dazu raten, nach einem Kaiserschnitt zu nähen.
"A Randomized Controlled Trial Of Wound Complication Rates Of Subcuticular Suture Vs. Staples For Skin Closure At Cesarean Delivery", Suzanne Basha et al.; Society for Maternal-Fetal Medicine's (SMFM) annual meeting 2010