Nähen nach Kaiserschnitt besser als Klammern

Bei geklammerten Wunden treten deutlich häufiger Komplikationen bei der Wundheilung auf
Chicago (USA) - Nach einem Kaiserschnitt ist es wohl deutlich besser zu nähen als zu klammern. Mit der klassischen Naht kommt es deutlich seltener zu Komplikationen bei der Wundheilung und damit sind auch weniger Arztbesuche nach dem Eingriff notwendig. Das belegt eine Studie amerikanischer Ärzte, über die sie auf der Jahrestagung der Society for Maternal-Fetal Medicine in Chicago berichteten.

"Es kam mir so vor, als würde ich mehr Patientinnen mit Komplikationen nach einem Kaiserschnitt wiederkommen sehen, wenn Klammern statt Nähten benutzt worden waren, aber ich konnte keine Studien finden, die eine Empfehlung für die eine oder die andere Methode unterstützt hätten", erklärte Suzanne Basha vom Lehigh Valley Health Network in Allentown. Für ihre eigene Studie hatten Basha und ihre Kollegen mehr als 400 Patientinnen befragt, die einen Kaiserschnitt gehabt hatten, entweder geplant oder während der Geburt notwendig. Bei etwa der Hälfte der Fälle war die Wunde danach mit einer Naht, bei den anderen mit Klammern verschlossen worden. Die Mediziner analysierten dann Komplikationen bei der Wundheilung: ob sich die Wunde wieder geöffnet hatte, ob Infektionen auftraten und sogar der Einsatz von Antibiotika oder ein Arztbesuch notwendig waren. Die Daten sammelte ein Mitarbeiter zwei bis vier Wochen nach der Operation mittels Telefoninterview.

Die Forscher stellten fest: Nach dem Klammern traten deutlich häufiger Komplikationen auf. So öffneten sich geklammerte Operationswunden etwa viermal häufiger als genähte. Auch musste häufiger ein Arzt erneut nach einer Wunde schauen, wenn sie geklammert war. Zwar verläuft die Operation mit Klammern einige Minuten schneller, dennoch würden Basha und Kollegen mit ihren Ergebnissen eindeutig dazu raten, nach einem Kaiserschnitt zu nähen.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: Society for Maternal-Fetal Medicine
"A Randomized Controlled Trial Of Wound Complication Rates Of Subcuticular Suture Vs. Staples For Skin Closure At Cesarean Delivery", Suzanne Basha et al.; Society for Maternal-Fetal Medicine's (SMFM) annual meeting 2010


 

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