Nach der Nierentransplantation: Patienten, die Cholesterinsenker einnehmen, leben länger

Möglicherweise senken Statine das bei Nierenerkrankungen erhöhte Risiko, an Herzkrankheiten zu sterben
Cholesterin
Cholesterin
© BorisTM
Wien (Österreich) - Nach einer Nierentransplantation leben jene Patienten länger, die bereits zuvor mit Cholesterin senkenden Medikamenten aus der Gruppe der Statine behandelt wurden. Das ergab eine österreichische Studie, die die Sterberaten von Patienten zwölf Jahre nach der Operation auswertete. Auf die Lebensdauer des transplantierten Organs hatten die Medikamente wenig Einfluss. Ob aber alle Patienten von einer Statintherapie profitieren würden, lässt sich noch nicht sagen. Um eine direkte kausale Beziehung nachzuweisen, seien weitere Studien nötig, schreiben die Mediziner im "Journal of the American Society of Nephrology".

"Wir konnten zeigen, dass die Einnahme von Statinen bei Nierentransplantationspatienten mit einer längeren Überlebenszeit gekoppelt ist", sagt Rainer Oberbauer von der Medizinischen Universität Wien. Er und seine Kollegen analysierten Daten von 2041 Patienten, von denen 15 Prozent wegen erhöhter Cholesterinwerte Statine einnahmen. Insgesamt lebten zwölf Jahre nach der Transplantation noch 73 Prozent der mit Statinen behandelten und 64 Prozent der anderen Patienten. Um die Aussagekraft des Vergleichs zu erhöhen, berücksichtigten die Mediziner zusätzliche Einflussfaktoren, die sich auf das Sterberisiko auswirken. So sinkt die Überlebensdauer, wenn bereits vor der Operation Herz- und Gefäßerkrankungen vorliegen. Eine entsprechende statistische Analyse ergab, dass Patienten unter Statintherapie sogar ein um 36 Prozent geringeres Sterberisiko hatten.

American Society of Nephrology
Quelle: "Statin Use is Associated with Prolonged Patient and Graft Survival in Renal Transplant Recipients", Franz Wiesbauer et al.; Journal of the American Society of Nephrology, Online-Publikation, doi:10.1681/ASN.2008010101


 

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