Monster sind auch nur Menschen: Augen stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit
„Es gab eine tiefgreifende und erhebliche Tendenz, früh und häufig zu den Augen von Menschen und Menschenähnlichen zu schauen und ebenso, entscheidend, zu den Augen von Monstern“, schreiben Alan Kingstone von der University of British Columbia und seine Kollegen. „Diese Ergebnisse zeigen, dass die Augen und nicht die Mitte des Kopfes vom System, das die Augenbewegungen steuert, anvisiert werden.“ Kingstone und seine Kollegen präsentierten 22 Studenten insgesamt 36 Bilder, die aus dem bekannten Rollenspiel-System Dungeons & Dragons stammten. Diese zeigten entweder Menschen oder humanoide, also menschenähnliche Wesen oder völlig unmenschliche Monster, bei denen sich die Augen an komplett anderen Stellen als dem Gesicht befanden, zum Beispiel an den Händen. Dabei beobachteten die Forscher die Augenbewegungen der Probanden. So konnten sie feststellen, wohin sich der Blick der Versuchsteilnehmer auf den jeweiligen Bildern richtete.
Sie stellten fest: Nachdem sich der Blick zunächst in das Zentrum des Bildes wendet, bewegt er sich bei Menschen und Humanoiden dann schnell vertikal nach oben zum Gesicht und sucht die Augen. Eine ähnliche Blickfixierung fand auch bei Monstern statt. Da sich deren Augen nicht unbedingt oberhalb der Bildmitte befanden, ging der Blick aber nicht nach oben, sondern eben zu den Augen. Der zeitliche Verlauf dieses Prozesses ähnelte dabei dem bei Menschen und Humanoiden. Das Fazit der Psychologen: Monster sind auch nur Menschen.