Mit Radar in den Körper schauen
Zusammen mit Kollegen der Universitätsklinik Jena und der Technischen Universität Ilmenau nutzten die PTB-Forscher ein extrem breites Spektrum von Radarwellen. Mit einer Bandbreite von bis zu 10 Gigahertz können diese Wellen in einen Körper eindringen und werden von den verschiedenen Gewebeschichten reflektiert. Mit einer geringen Leistung von nur einem Milliwatt lassen sich so Bewegungsdaten im Millimeterbereich aufzeichnen. Mit diesen genauen Bewegungsinformationen von schlagenden Herzen und sich hebenden Brustkörben konnten nun die feiner aufgelösten Kernspin-Bilder im Computer nachbearbeitet und korrigiert werden.
Diese für den Patienten ungefährliche Kombination zweier Bildgebungsverfahren wird derzeit mit einem Prototyp getestet. Einerseits versprechen sich die Forscher schärfere Innenaufnahmen. Andererseits könnte die Radartechnik auch später zum frühen Aufspüren von gefährlichen Tumoren genutzt werden. Ungenaue Bilder durch plötzliche Bewegungen des Patienten, die oft die Untersuchung und Diagnose erschweren, sollen damit bald der Vergangenheit angehören.