Mit Brennstoffzellen abgasfrei über die Alster

Heute startet in Hamburg die "MS Alsterwasser" - das erste Binnenfährschiff der Welt mit einem sauberen Wasserstoffantrieb - zur Jungfernfahrt
Mit Strom aus Brennstoffzellen werden die Elektromotoren der
Mit Strom aus Brennstoffzellen werden die Elektromotoren der "MS Alsterwasser" angetrieben
© Proton Motor Fuel Cell GmbH
Hamburg - Stinkende Dieselschwaden gehören mit der "MS Alsterwasser" der Vergangenheit an. Nur Wasser kommt aus dem Schornstein des ersten Binnenfahrgastschiff der Welt, das heute auf der Hamburger Alster seinen Fährdienst aufnimmt. Bis zu 100 Passagiere kann das 25,50 Meter lange Schiff über den Stausee und die Kanäle inmitten der Stadt transportieren. Angetrieben wird es von zwei 50-Kilowatt-Elektromotoren, die von PEM-Brennstoffzellen mit Strom gespeist wird.

Der Betreiber, die ATG-Alster-Touristik setzt damit auf einen sauberen und vor allem sehr leisen Antrieb. Als Treibstoff des Schiffes dient reiner Wasserstoff, der unter einem Druck von 350 Bar in einem Spezialtank an Bord gespeichert wird. Dieser soll für Fahrten an etwa drei Tage ausreichen. Unterstützt wurde diese Entwicklung eines Zero-Emission-Ships von der Europäischen Kommission im Rahmen des Zemship-Projekts. Mit dem Brennstoffzellensystem wird im normalen Betrieb ein Wirkungsgrad von etwa 50 Prozent erwartet, ungefähr das Doppelte des gegenwärtig eingesetzten diesel-elektrischen Schiffsantriebs.

Mit etwa 5,2 Millionen Euro ist die "MS Alsterwasser" doppelt so teuer wie ein konventionell mit Diesel betriebenes Binnenschiff. Auch der Wasserstoff-Treibstoff, der an einer neuen Spezialtankstelle getankt werden kann, ist noch deutlich teuerer als Diesel. Doch die Entwickler rechnen damit, dass die hohen Kosten vor allem für die Brennstoffzellen in den kommenden Jahren durch eine verstärkte Serienproduktion sinken werden. Schon heute sind erste U-Boote mit Brennstoffzellen bei der Deutschen Marine im Einsatz.

Zemship
Quelle: Zemship


 

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