Metastudie zeigt: Gute Prognose bei akuten Rückenschmerzen

Bei andauernden Beschwerden sind langfristige deutliche Besserungen jedoch nicht so leicht erreichbar
Sydney (Australien) - Den meisten Patienten, die mit akuten Schmerzen im unteren Rücken einen Arzt aufsuchen, geht es rasch wieder besser: Eine Behandlung bringt innerhalb von sechs Wochen deutliche Linderung. Danach schreitet die Besserung dann langsamer voran und nach einem Jahr bleiben zwar noch Beschwerden bestehen, diese sind aber nur noch minimal. Längere Zeit anhaltenden Schmerzen ist im Gegensatz zu akuten allerdings schwerer beizukommen: Nach anfänglicher Besserung leiden die Betroffenen nach Ablauf eines Jahres immer noch unter merklichen Beeinträchtigungen. Dies sind die Ergebnisse einer Meta-Studie, über die australische und brasilianische Mediziner im „Canadian Medical Association Journal” berichten. Die Forscher hatten Daten aus insgesamt 33 Studien zum Thema Rückenschmerzen und möglichen Behandlungsweisen analysiert. Sie schlossen in ihre Untersuchung mehr Studien ein als bisherige Analysen und liefern damit ein detaillierteres und vollständigeres Bild über die Krankheitsprognose.

„Es gibt beides, gute wie schlechte Nachrichten“, sagt Christopher Maher vom George Institute for Global Health an der University of Sydney. „Es ist großartig, dass sich Patienten mit der Behandlung erholen, aber diskutabel, dass Raum für Verbesserungen besteht, insbesondere für diejenigen mit anhaltenden Rückenschmerzen.“ Insgesamt hatten die Mediziner 28.613 Studien systematisch überprüft, die für ihre Meta-Studie möglicherweise hätten relevant sein können. Von diesen blieben nach genauerer Ansicht schließlich 33 Studien mit insgesamt 11.166 Probanden übrig, die alle von den Medizinern vorausgesetzte Kriterien erfüllten und in deren Analyse eingingen.

Für die Behandlung akuter Rückenschmerzen ergab sich: Auf einer Skala von 0 bis 100 lag der mittlere Wert für Schmerzen zu Beginn bei 52. Im Verlauf von sechs Wochen senkte sich dieser Wert auf 23, nach einem halben Jahr auf 12 und nach einem Jahr auf 6. Bei hartnäckigem Schmerz dagegen sank der Schmerz-Wert innerhalb der ersten sechs Wochen von 51 auf 33, dann weiter auf 26 und schließlich auf 23. „Unsere Übersicht bekräftigt das weitgefächerte Ergebnis früherer Reviews, dass der typische Verlauf akuter Schmerzen im unteren Rücken anfänglich günstig verläuft: In den ersten sechs Wochen gibt es eine merkliche Reduktion der hauptsächlichen Schmerzen und Beeinträchtigungen“, erläutert Maher die Ergebnisse. Nach sechs Wochen verlangsame sich die Verbesserung und im weiteren Verlauf seien geringere Reduktionen offensichtlich. Vor allem aber für Patienten mit anhaltendem Schmerz sind die längerfristigen Besserungen weit weniger zufriedenstellend, zeigen die Ergebnisse.

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Quelle: „The prognosis of acute and persistent low-back pain: a meta-analysis”, Christopher G. Maher et al.; Canadian Medical Association Journal, DOI:10.1503/cmaj.120627


 

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