Mehr als nur ein Geliermittel: Pektine enthalten Krebs hemmende Substanzen

"Um sämtliche gesundheitsfördernde Wirkungen zu kombinieren, sollte man konsequent verschiedene Arten von Obst, Gemüse und anderen ballaststoffreichen Nahrungsmitteln essen", sagt Victor Morris vom Institute of Food Research in Norwich. Speziell hergestellte funktionelle Lebensmittel seien für eine gesunde Ernährung eigentlich nicht nötig. Andererseits würden es die Ergebnisse seiner Forschungen ermöglichen, durch Zusatz "bioaktiver" Bestandteile aus Pektinen solche Nahrungsmittel herzustellen.
Morris und Kollegen konnten zeigen, dass Seitenketten von Zuckermolekülen des Kohlenhydrats Pektin, so genannte Galactane, an das menschliche Protein Galectin-3 ankoppeln können. Das hemme dessen Krebs fördernde Wirkung. Galectin-3 wird von Darmkrebszellen verstärkt gebildet. Es verhindert unter anderem ein Auslösen des programmierte Zelltods, der Apoptose. Die Apoptose aber ist ein Schutzmechanismus gegen Krebswachstum. Pektine zählen als pflanzliche Polysaccharide zu den Ballaststoffen. Sie werden aus Rückständen bei der Fruchtsaftproduktion gewonnen und als Geliermittel für Marmeladen, Puddings und andere Lebensmittel eingesetzt.