Mars hinter Sonne: Keine Kommunikation mit Curiosity & Co.

Im April werden Erde, Sonne und Mars in einer Linie stehen – alle wissenschaftlichen Experimente auf dem Nachbarplaneten sind dann auf sich selbst gestellt
Alle 26 Monate verschwindet der Mars hinter der Sonne. Jede Kommunikation mit den wissenschaftlichen Experimenten dort wird dann unmöglich.
Alle 26 Monate verschwindet der Mars hinter der Sonne. Jede Kommunikation mit den wissenschaftlichen Experimenten dort wird dann unmöglich.
© NASA/JPL-Caltech
Pasadena (USA) - Im April wird sich am Himmel eine Konstellation ereignen, die die Weltraumingenieure vor Herausforderungen stellt. Erde und Mars sind auf ihrer Bahn um die Sonne dann genau auf entgegengesetzten Punkten, so dass der Mars hinter der Sonne steht. Astronomen nennen dies eine Konjunktion. Die Funk-Kommunikation mit allen wissenschaftlichen Experimenten auf unserem Nachbarplaneten muss dann für Wochen unterbrochen werden. Denn nicht nur, wenn der Mars genau hinter der Sonne steht, sondern bereits bei weniger als zwei Grad Abweichung von der Sichtlinie zur Sonne wird die Datenübertragung durch die Sonnenaktivität so gestört, dass eine sichere Kommunikation unmöglich wird. Um Fehlsignale zu vermeiden, arbeiten der Rover Curiosity und die anderen wissenschaftlichen Geräte für diese Zeit im autonomen Modus und führen ihre Experimente nach vorprogrammiertem Plan durch. Sobald die Kommunikation wieder möglich wird, findet dann die Datenübertragung zur Erde statt.

„Wir haben bereits nützliche Erfahrungen im Umgang mit solchen Konjunktionen, auch wenn jede ein bisschen anders verläuft“, sagt Chris Potts von den kalifornischen Jet Propulsion Laboratories der NASA. Die von seinem Team betreute Raumsonde Mars Odyssey umkreist den Planeten. Sie untersucht ihn nicht nur, sondern dient auch als Relaisstation für die Signale der Rover. Alle 26 Monate geschieht eine solche Konjunktion. Für die 2001 gestartete Odyssey ist es damit schon die sechste. Für den großen und teuren Rover Curiosity wird es die erste sein. Um kein Risiko einzugehen, bleibt er deshalb länger als die anderen Geräte, bis zum ersten Mai, von irdischen Signalen abgeschnitten. Aber auch der mittlerweile in die Jahre gekommene Marsrover Opportunity tut noch immer seinen Dienst und erlebt mittlerweile seine fünfte Konjunktion.

Bei der kommenden steht Mars um 0,4 Grad hinter der Sonne, die gerade in einer aktiveren Phase ist. „Für die gesamte Zeit der Konjunktion werden wir die Daten an Bord von Odyssey speichern“, so Missionsmanager Reid Thomas. Er erwartet über 50 Gigabit an wissenschaftlichen Material. Sorgen um Curiosity muss sich in der Zwischenzeit dennoch niemand machen: Auch wenn er keine Kommandos von der Erde empfängt, die durch die Sonnenaktivität verfälscht werden könnten, wird er weiterhin als Lebenszeichen täglich einen Piepston senden.

© Wissenschaft aktuell
Quelle: NASA/JPL-Caltech


 

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