Leichte Gedächtnisprobleme - Männer häufiger betroffen

Bei Männern könnten Beeinträchtigungen von Gedächtnis- und Denkvermögen im Alter früher, aber weniger abrupt als bei Frauen auftreten
Rochester (USA) - Männer leiden im Alter häufiger unter leichten Gedächtnisproblemen als Frauen. Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische Mediziner nach einer Studie mit mehr als 2000 Senioren. Es war laut Aussagen der Forscher nicht zuletzt deshalb unerwartet, weil an Alzheimer häufiger Frauen als Männer erkranken. Leichtere Formen von Demenz treten allerdings ein gutes Drittel häufiger bei Männern auf, berichten sie im Fachblatt "Neurology".

"Wenn die Ergebnisse in anderen Studien bestätigt werden, könnte dies nahelegen, dass mit dem Geschlecht zusammenhängende Faktoren eine Rolle bei der Krankheit spielen", erläutert Ronald Petersen vom Mayo Clinic Alzheimer's Disease Research Center in Rochester. "Zum Beispiel könnten Männer geistigen Verfall früher im Leben erleben, aber mehr nach und nach, während Frauen in einem höheren Alter, aber dafür schneller vom normalen Gedächtnis unmittelbar zur Demenz übergehen könnten." Petersen und seine Kollegen befragten insgesamt 2050 Senioren im Alter zwischen 70 und 80 Jahren nach ihrem Gedächtnis und ihrer Krankengeschichte und testeten Erinnerungs- und Denkvermögen.

Von denjenigen Getesteten, die nicht unter Demenz litten, waren bei 16 Prozent leichte, geistige Beeinträchtigungen festzustellen: bei 19 Prozent der Männer, jedoch nur bei 14 Prozent der Frauen. Außerdem traten die Gedächtnisprobleme häufiger bei denjenigen auf, die niemals verheiratet waren und die eine bestimmte Genvariante hatten. Dagegen sank die Häufigkeit mit steigender Zahl Bildungsjahre.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: "Prevalence of mild cognitive impairment is higher in men - The Mayo Clinic Study of Aging", R.C. Petersen et al.; Neurology (Vol. 75, S. 889)


 

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